Teilnehmer eines Warnstreiks der IG Metall. Foto: Hendrik Schmidt/Archiv Foto: dpa - Hendrik Schmidt/Archiv

Stuttgart (lsw) - Trotz einer ersten leichten Annäherung in den Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie im Südwesten setzt die IG Metall weiter auf Warnstreiks. Bei Porsche in Stuttgart legten nach Angaben der Gewerkschaft am Montag erneut etwa 3500 Beschäftigte die Arbeit vorübergehend nieder. Seit Beginn der Warnstreikwelle vor einer Woche war es bereits die dritte Kundgebung bei dem Autobauer. Die Belegschaft habe sich dafür ausgesprochen, zu dem neuen Instrument der 24-Stunden-Warnstreiks zu greifen, falls die Verhandlungen in der nächsten Runde am 24. Januar nicht vorankämen, betonte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück.

Kleinere Warnstreikaktionen gab es auch in anderen Orten im Südwesten. Bis zum frühen Nachmittag hätten sich insgesamt rund 5000 Beschäftigte beteiligt, teilte die IG Metall mit. Für Dienstag ist erstmals in dieser Tarifrunde eine öffentliche Kundgebung bei Daimler in Sindelfingen geplant - dort werden 10 000 Teilnehmer erwartet.

Die Gewerkschaft fordert für die 3,9 Millionen Metaller sechs Prozent mehr Geld und die Option, die Arbeitszeit befristet auf 28 Wochenstunden senken zu können. Schichtarbeiter, Eltern kleiner Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen dafür einen Teillohnausgleich erhalten. Die Arbeitgeber halten das für rechtswidrig.

Sie bieten bislang zwei Prozent mehr Lohn plus eine Einmalzahlung und verlangen ihrerseits, die Arbeitszeitregeln nach oben öffnen zu können. Vergangene Woche hatten beide Seiten die Einsetzung einer Expertengruppe beschlossen, um in den Verhandlungen voranzukommen. Bei den Knackpunkten Geld und Teilzeit-Zuschuss lagen die Vorstellungen aber immer noch weit auseinander.