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Landau in der Pfalz (dpa/lsw) - Essen Edelkrebse Kot und Nahrungsreste von Bodenseefelchen und können sie damit die Zucht des beliebten Speisefischs verbessern? „Die beiden Arten verstehen sich gut“, sagte Matthias Hundt, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Koblenz-Landau, am Mittwoch bei der Eröffnung einer Zuchtanlage mit zehn Becken in Landau in der Pfalz. Nach Angaben der Universität wird weltweit das erste Mal die Zucht dieser beiden Tiere in gemeinsamen Becken untersucht. Es soll festgestellt werden, inwieweit der Edelkrebs den Kot des Fisches isst, sich davon ernährt und gleichzeitig das Wasser reinigt, indem er den Kot in seinem Gewebe bindet.
„Man verbindet hier Schutz und Nutzen gleichzeitig“, sagte Norbert Wagemann, Projektleiter des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts, an dem mehrere Universitäten beteiligt sind. Man könne die beiden zu Mangelware gewordenen Tiere für den Verkauf züchten und den Bestand des vom Aussterben bedrohten europäischen Edelkrebses steigern. Auch die Fangmenge bei Bodenseefelchen ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Mit 205,4 Tonnen wurden 2016 nach Angaben der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für Bodenseefischerei (IBKF) im Obersee des Bodensees weniger als die Hälfte des Durchschnitts-Fangwerts der vergangenen zehn Jahre erreicht.