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In Baden-Württemberg beginnt die Schule wieder. Für rund 100 100 Kinder ist es das erste Mal, dass sie überhaupt am Unterricht teilnehmen - wenn er denn stattfindet. Denn Lehrermangel bleibt ein Problem.

Stuttgart (dpa/lsw) Raus aus den Ferien, rein in die Schulen: An diesem Mittwoch beginnt für 1,5 Millionen Schüler im Südwesten der Unterricht. Nach ersten Zahlen des Statistischen Landesamtes sind darunter rund 100 100 Kinder, die eingeschult werden. Der erste Schultag ist dabei nicht zwingend am Mittwoch, sondern die Schulen legen selber fest, wann sie die jüngsten Schüler feierlich begrüßen. Rund 94 000 Erstklässler gehen auf eine öffentliche Grundschule, rund 1800 starten an einer privaten freien Waldorfschule. Rund 4300 Kinder beginnen an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum - das sind die früheren Sonderschulen.

Zu wenig Lehrer

Eltern, Lehrer und Schüler müssen sich auch in diesem Schuljahr auf Unterrichtsausfälle einstellen. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte vor rund einer Woche erklärt, dass 790 Lehrerstellen noch unbesetzt seien. Besonders betroffen sind die Grundschulen. Hingegen gibt es zu viele Gymnasiallehrer, vor allem in Kombination mit dem Fach Deutsch. Das Land versucht, sie zeitlich befristet an die Grundschulen zu holen. Im Gegenzug bekommen diese Lehrer die Zusage für eine Verbeamtung und für eine spätere Stelle im gymnasialen Lehramt. In diesem Schuljahr ließen sich 100 Gymnasiallehrer darauf ein. In Baden-Württemberg arbeiten insgesamt rund 136 000 Lehrer.

Elterntaxis, nein danke.

Unterdessen rief der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) die Eltern dazu auf, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu fahren. Die an den Schulen haltenden «Elterntaxis» gefährdeten die Sicherheit der Kinder. Besser sei es, wenn die Kinder zum Beispiel mit dem Rad zur Schule kämen. Dabei solle man immer die sicherste und nie die kürzeste Route wählen. «Generell gilt es, die Kinder zu begleiten bis sie sicher sind und mit ihnen zu üben», teilte der ADFC mit.