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Mannheim (dpa)Der Vorsitzende des DGB-Baden-Württemberg, Martin Kunzmann, hat eine deutliche Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes gefordert. «Ich finde, dass sie um rund 100 Euro pro Monat erhöht werden müssen», sagte Kunzmann dem «Mannheimer Morgen» (Montag). «In einem reichen Land muss der Bezug von Hartz IV auch die gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen, gerade für Kinder und Jugendliche.» Ob die neue große Koalition (GroKo) auf Bundesebene ein Ohr für solche Forderungen habe, wisse er nicht. Aber: «Unabhängig von Hartz IV glaube ich, dass die SPD in der GroKo ihr soziales Profil weiter schärfen wird.»

Im Schnitt machen die Leistungen der Grundsicherung derzeit 954 Euro für eine sogenannte Bedarfsgemeinschaft aus. Für Alleinstehende Hartz-IV-Bezieher gilt der Regelsatz von 416 Euro pro Monat.

Eine hitzige Debatte über Hartz IV in Deutschland hatte kurz vor seiner Ernennung zum Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) losgetreten mit seiner Aussage, damit habe jeder, «was er zum Leben braucht». Selbst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte reagiert mit der Mahnung, die Zahl der Hartz-IV-Empfänger müsse reduziert werden. Zuletzt wertete der frühere Arbeitsminister Norbert Blüm Spahns Aussagen als «herzlos».