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«#Todesfahrt», «#Knastfahrer» - mit einem Blut-Motiv warnt das Land vor den Gefahren illegaler Autorennen auf der Autobahn 81.

Geisingen (dpa/lsw)Gut zwei Monate nach Einführung eines Tempolimits auf der bei Rasern beliebten Autobahn 81 Richtung Bodensee hat Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Donnerstag dort noch einmal eindringlich vor illegalen Autorennen gewarnt. Der Grünen-Politiker startete eine Kampagne an Autobrücken und Zapfpistolen an Tankstellen, die Autofahrer über die strafrechtlichen Folgen aufklären soll.

«#Todesfahrt» und «#Knastfahrer» und «Rennen enden im Knast» sind die Botschaften. Autofahrer werden aufgerufen, Rennen sofort über die Rufnummer 110 zu melden. Das Blut-Motiv der Kampagne unterstreiche die brutalen Folgen von Raserei, hieß es im Ministerium. Gleichzeitig entspreche es einem beliebten grafischen Motiv in der Tuning-Szene. Als Hashtags der Kampagne eingesetzte Kreuze warnen vor den tödlichen Konsequenzen. Die Kampagne kostet rund 150.000 Euro.

Nachdem von der A81 (Stuttgart-Singen) immer wieder gefährliche Autorennen gemeldet wurden, wurde Anfang März zwischen Engen und nördlich von Geisingen ein Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde verhängt. Die Tempobeschränkung hatte zuvor in der Landesregierung für erheblichen Zoff zwischen Grünen und CDU gesorgt. Anfang November hatten sich beide aber auf einen Kompromiss geeinigt, und sich auch auf die Kampagne verständigt.

Hermann erinnerte am Donnerstag daran, dass Teilnehmern illegaler Autorennen bis zu zehn Jahre Haft drohen. «Wer aufgrund eines illegalen Autorennens verurteilt wird, dem wird in der Regel die Fahrerlaubnis entzogen. Außerdem können Fahrzeuge eingezogen werden.»

Dem Polizeipräsidium Konstanz wurden auf dem Streckenabschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Hegau und der Anschlussstelle Geisingen 2016 zwölf Rennen gemeldet, von denen sechs anschließend von Streifenbeamten bestätigt werden konnten. 2017 wurden sechs illegale Autorennen gemeldet und zwei bestätigt. In diesem Jahr ging die Polizei bisher drei Meldungen nach, konnte aber auf der Strecke kein Rennen mehr bestätigen. Nach Angaben des Verkehrsministeriums ist diese Häufung auf der A81 bundesweit außergewöhnlich.