Kritik am Parkraummanagement kommt eigentlich nur aus der Altstadt. Quelle: Unbekannt

Seit dem 1. November gilt in vier Zonen der Cannstatter Innenstadt das Parkraummanagement. Klagen über zu wenig Stellplätze in der Altstadt.

Bad CannstattSeit dem 1. November gilt in vier Zonen der Cannstatter Innenstadt das Parkraummanagement. Anwohner, die gegen eine Verwaltungsgebühr von 30,70 Euro einen Bewohnerparkausweis erworben haben, dürfen seitdem ihr Fahrzeug ohne Parkschein abstellen. Alle anderen müssen ein Ticket ziehen und bezahlen. Während sich die neue Regelung im Veielbrunnen, Seelberg und Kursaalviertel weitgehend etabliert hat, kommt nach wie vor Kritik aus der Zone 3. Und die umfasst die Altstadt samt Bahnhofsviertel. Der Grund: Der Anteil an Kurzzeitparkplätzen im Straßenraum liegt hier bei fast 50 Prozent und damit um sehr viel höher als in den anderen drei Zonen.

Birgit Wöhrle von der Straßenverkehrsbehörde des Ordnungsamts, die das Parkraummanagement in der Landeshauptstadt seit 2011 begleitet, ist das Problem in der Altstadt bekannt. „Allerdings kommt die Kritik weniger aus dem Kern sondern aus dem Bereich zwischen der Wilhelm- und Daimlerstraße“, so Wöhrle. Die Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde haben schon erste Überlegungen angestellt, wie die Probleme gelöst werden könnten. Doch für konkrete Maßnahmen sei es noch zu früh, zumal die Zahlen und Daten von der Nachuntersuchung noch nicht vorliegen. „Wir rechnen in Kürze damit.“ Sobald sie ausgewertet seien, werden sie im Bezirksbeirat vorgestellt.

Was die Einführung des Parkraummanagements angeht, so zeigt sich die Expertin jedoch sehr zufrieden. „Aus den anderen drei Zonen ist die Kritik gleich Null.“ Was jedoch nicht heißt, dass es nicht in der dortigen Nachbarschaft zu Protestschreien kommt. Denn in fast jeder Bezirksbeiratssitzung steht ein Bürger auf und kritisiert, dass nach der Einführung der Anwohnerparkregelung plötzlich Autos mit Doppelkennzeichen – also Pendler – vor seinem Haus parken würden. Vor allem von Bewohnern des Stadtteils Winterhalde wurde diese Verdrängung bemängelt, Kritik gab’s aber auch schon aus der Neckarvorstadt und selbst aus Münster. Ob es in diesen Wohngebieten einmal ein Parkraummanagement geben wird, kann Birgit Wöhrle nicht versprechen. „Schlussendlich entscheidet der Gemeinderat.“ Tatsache sei, dass etwa im Stuttgarter Norden, wo die Stadt ähnliche Erfahrungen gesammelt hatte, nachträglich Straßen integriert wurden. „Aber nur wenige“, so Wöhrle. Denn das Parkraummanagement hat seinen Preis. Allein für die Automaten und Schilder investierte die Stadt in Bad Cannstatt 1,7 Millionen Euro.

Die Cannstatter CDU lädt am kommenden Dienstag, 20. März, um 19.30 Uhr zu einem Info- und Diskussionsabend über das Parkraummanagement ein. Neben Birgit Wöhrle und Stephan Oehler, stellvertretender Leiter des Stadtplanungsamts, sitzen auch die Stadträte Philipp Hill, Markus Reiners und Beate Bulle-Schmid sowie Cannstatts CDU-Chef Roland Schmid auf dem Podium.