Der Welt-Weihnachtsmarkt findet in diesem Jahr nicht mehr statt. Foto: Rehberger/Edgar Rehberger - Rehberger/Edgar Rehberger

Einen Weihnachtsmarkt wird es in Bad Cannstatt auch in diesem Jahr geben. In welcher Form ist aber noch offen. Der Welt-Weihnachtsmarkt hingegen ist Geschichte: Die Verluste waren zu hoch.

Bad CannstattEinen Weihnachtsmarkt wird es auch in diesem Jahr in Bad Cannstatt geben. Nur wie genau dieser aussehen wird, ist noch nicht sicher. Klar ist aber: Ein Welt-Weihnachtsmarkt, wie er in den vergangenen Jahren in der Marktstraße und rund um die Stadtkirche durchgeführt wird, wird nicht mehr aufgebaut. Geplant war die sechste Auflage von 26. November bis 23. Dezember nicht mehr. „In der Form sind die Verluste zu groß“, zog Stefan Sendelbach, der für die Altstadt Bad Cannstatt den Weihnachtsmarkt organisiert und durchgeführt hat, die Notbremse.

Verluste von knapp 300 000 Euro seit 2016 seien einfach zu viel. Der Wunsch, das Konzept des Welt-Weihnachtsmarktes auf dem Marktplatz umzusetzen, war nicht möglich. Thomas Lehmann, Geschäftsführer der Märkte Stuttgart, hat bei Gesprächen im Frühjahr zwar etwas mehr Platz zugesichert und Bereitschaft signalisiert, das Vorhaben zu unterstützen, aber den ganzen Marktplatz mehrere Wochen vor Weihnachten freizumachen und die Stände des Wochenmarktes in der Marktstraße aufzubauen, sei nicht durchführbar. Zum einen aus Platzgründen und: „Der Wochenmarkt hat eine sehr lange Tradition.“ Das dürfe nicht vergessen werden.

Das Entgegenkommen der Märkte Stuttgart wurde zwar begrüßt, aber beim Durchrechnen und Kalkulieren der Beschluss gefasst: In der bisherigen Form lasse sich der Welt-Weihnachtsmarkt nicht durchführen. „Es gibt aber in jedem Fall einen Weihnachtsmarkt in Bad Cannstatt“, betont Dirk Strohm, der Vorsitzende von Die Altstadt Bad Cannstatt. „Wie genau der aussehen wird, ist noch nicht nicht ganz klar. Wir sind gerade dabei, das zu klären.“ Bad Cannstatts Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler bedauert zwar das Aus des Welt-Weihnachtsmarktes, versteht den Beschluss natürlich. „Jetzt gilt es, eine ähnlich gute Veranstaltung auf die Beine zu stellen.“

Der erste internationale Welt-Weihnachtsmarkt wurde 2014 durchgeführt. Vier Wochen lang waren 100 Stände in der gesamten Altstadt aufgebaut, thematisch geordnet. Es gab auf acht verschiedenen Plätzen einen russischen, schwäbischen, orientalischen, italienischen, neuseeländischen, griechischen und amerikanischen Markt, eine Programmbühne, täglich Musik, verschiedene Attraktionen wie Eisbar, Eisstockbahn, Beduinenzelt und Freiluftatelier. Doch die Bilanz nach vier Wochen war eher ernüchternd. Es gab zwar Lob für das Motto, aber die Plätze seien zu weit auseinander, es sei keine Atmosphäre entstanden. Die Vielfältigkeit der Veranstaltung sei jedoch nicht zur Geltung gekommen, gaben die Veranstalter zu. Das Bestreben war schon damals, die ganze Veranstaltung auf den Marktplatz zu bekommen, was jedoch nicht gelang. Nach einem Jahr Pause gab es 2016 den auf 30 Stände komprimierten Welt-Weihnachtsmarkt rund um die Stadtkirche. Es gab viel positives Feedback, das jedes Jahr gesteigert werden konnte. Doch der zunehmende Zuspruch wirkte sich nicht auf die wirtschaftliche Bilanz aus. Daher wird jetzt überlegt und ein neues Konzept erarbeitet.