Hinter Bretterwänden befinden sich die Gerichtgssäle im Amtsgericht, die erneuert werden. Foto: Frey - Frey

Im Amtsgericht wird weiter umgebaut bei laufendem Betrieb. Derzeit sind die Gerichtssäle dran. Als nächstes folgt die Erneuerung des Foyers. So sollen dort die Lichtschächte geschlossen werden.

Bad Cannstatt I

m Amtsgericht wird noch immer viel umgebaut. Gerade auch die Gerichtssäle im Erdgeschoss sind noch mit dabei. Und im Foyer stehen noch Änderungen im Rahmen der Sanierung an. Sowohl der Amtsgerichtsdirektor Bernd Odörfer als auch Helge Bathelt, Vereinsvorsitzender der Galerie Kunsthöfle, hoffen, dass es hier weiterhin Kunstausstellungen geben kann. Die Gespräche dazu laufen noch.

„Die Arbeiten im Vorder- und Rückgebäude sind bis auf kleinere Reste so gut wie fertig“, erklärt Odörfer. Seit Ende Mai sind drei Sitzungssäle für Zivil- und Familiensachen im Erdgeschoss des Rückgebäudes (Säle 4, 5 und 6) in renoviertem Zustand in Betrieb. „Die dortigen Arbeitsbedingungen haben sich durch die Baumaßnahmen erheblich verbessert, worüber ich mich sehr freue.“Zudem wurden die Bürotrakte durch Trenntüren von den öffentlichen Bereichen des Amtsgerichts abgetrennt, um die Sicherheit für die Bediensteten zu erhöhen.

Über den Sommer wurde Saal 1, der größte Sitzungssaal des Amtsgerichts für Strafsachen und Zwangsversteigerungstermine, renoviert und ging am 8. Oktober provisorisch in Betrieb. Unter anderen erhielt der Saal eine neue Innendecke und eine wesentlich bessere Beleuchtung als bisher. Der Parkettboden wurde abgeschliffen und es wurden neue Möbel eingebaut. „Einige Restarbeiten stehen noch aus, so zum Beispiel der Einbau einer Wandverkleidung mit dem Landeswappen hinter dem Richtertisch und der Einbau der Türen“, so Odörfer.

Mit der Inbetriebnahme von Saal 1 begann die Renovierung der Säle 2 und 3, die ebenfalls für Strafsachen und gelegentlich für Zwangsversteigerungstermine vorgesehen sind. In diesen Sälen stehen ähnliche Arbeiten an. „Wir rechnen mit einer Bauzeit bis Ende März.“ Möglichst zeitgleich soll das Foyer vor den Sälen 1 bis 3 in Abschnitten renoviert werden, wobei die genaue Einteilung noch abgestimmt werden muss. Da über das Foyer der Zugang ins Rückgebäude erfolgt, kann dieses nicht komplett außer Betrieb genommen werden. Über dem Foyer müssen, wie auch über den Sälen 1 bis 3, die Oberlichter aus Gründen des Brandschutzes geschlossen werden, weil sie sich teilweise zu nahe an den Außenwänden des Vorder- und Rückgebäudes befinden, erklärt Odörfer. Im Foyer wird eine neue Innendecke eingebaut. Durch ein neues Lichtkonzept und neue Möblierung soll die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Der Fliesenbelag bleibt ebenso erhalten wie die Sichtbetonwände, die neu gestrichen werden.

Zusätzlich zum Foyer sollen die Besucher-Toiletten saniert und auch der Eingangsbereich umgestaltet werden. Diese Arbeiten sollen, soweit möglich, zeitgleich nach der Fertigstellung des Foyers im nächsten Jahr in Angriff genommen werden. Im Gespräch ist für die weitere Zukunft auch eine energetische Sanierung des Gebäudes, insbesondere durch eine Erneuerung der Fenster in den Bürotrakten und den Einbau einer Photovoltaikanlage. „Hierüber ist aber noch keine Entscheidung gefallen“, so Odörfer.

Was künftige Kunstausstellungen im Hause, betritt, so laufen hier noch die Gespräche. „Ich habe das Kunsthöfle bereits wegen dessen Vorstellungen zur künftigen Nutzung angefragt. Wir sind gerade dabei, in Zusammenarbeit mit dem Amt für Vermögen und Bau eine Unterlage zu erstellen, die als Grundlage für weitere Gespräche mit dem Baurechtsamt dienen soll. Wir würden uns freuen, wenn es bald wieder Kunstausstellungen im Amtsgericht Bad Cannstatt geben könnte. Die Entscheidung hierüber liegt aber nicht alleine in unserer Hand. Zu klären sind insbesondere Fragen des Brandschutzes.“

Kunsthöfle-Vorsitzender Helge Bathelt erklärt: „Wenn es mit dem Amtsgericht nicht klappt, wird es schwierig für unseren Verein. Denn ständig das ganze Jahr über verschiedene Ausstellungsstätten zu suchen, das geht weit über das hinaus, was ein Verein leisten kann.“ Das Kunsthöfle habe seine Vorstellungen eingegeben. „Wir sind zu jedem Kompromiss bereit.“ Die Existenz des Kunsthöfle hänge davon ab. Er hofft, dass das Kunsthöfle weiterhin im Amtsgericht ausstellen kann.