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Neben der Pflege von Park- und Grünanlagen sowie der Spielplätze, muss das Garten-, Friedhofs- und Fortsamt auch noch jährlich rund 13 000 Bäume kontrollieren

Bad Cannstatt Die Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF) sorgen für ein schönes Stadtbild. Einmal im Jahr berichtet Kilian Bezold, Bezirksleiter Neckar, im Bezirksbeirat Bad Cannstatt, was alles im vergangenen Jahr auf Vordermann gebracht wurde und was in den kommenden Monaten auf der To-do-Liste steht. Denn allein mit Blumen pflanzen oder Rasen mähen ist es nicht getan. So mü ssen die GFF-Mitarbeiter allein in Bad Cannstatt 12 723 Bäume betreuen. „Sie werden zu Fuß abgelaufen und mit dem Laptop erfasst“, sagte Kilian Bezold bei seinem jüngsten Bericht. An 6773 Bäumen waren oder sind noch Pflegemaßnahmen nötig. Kein Wunder, denn in Stuttgarts ältestem Stadtbezirk stehen natürlich auch die ältesten Bäume. Die mit dem größten Handlungsbedarf haben Priorität. Das waren im vergangenen Jahr 285 Stück. Doch für 94 Bäume kamen Rückschnitt und Pflegmaßnahmen zu spät, sie mussten, da in Teilen auch nicht mehr sicher (Astbruch), gefällt werden.

Darunter waren einige Opfer des üblen Sturms am 3. Oktober 2017, der vor allem auf dem Hallschlag und am Neckarufer eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte. Die GFF-Mitarbeiter mussten einige Tage ihre Routinearbeit liegen lassen, um entlang der beiden Uferpromenaden aufzuräumen. „Insgesamt wurden im vergangenen Jahr aber auch 130 Bäume nachgepflanzt“, so Bezold. Doch neben der wichtigen Baumpflege sind seine Mitarbeiter auch für den Zustand vieler Spielplätze, Schulhöfe und öffentlicher Flächen wie Park- und Grünanlagen zuständig.

Großprojekt im Neckarpark fertig

Das größte Projekt, der Veielbrunnenpark auf dem ehemaligen Güterbahnhof-Areal, wurde 2017 eröffnet. Aus planerischer Sicht der Verantwortlichen des GFF besonders erfreulich, denn das Großprojekt hat doch viel Arbeitskraft gebunden und für Verzögerungen bei anderen Maßnahmen gesorgt. Etwa beim neuen Platz zwischen Mühlgrün und Biergarten, der jedoch ebenfalls im vergangenen Jahr für 250 000 Euro umgebaut und eingeweiht werden konnte.

Lange Zeit warten musste auch die Umgestaltung des Veielschen Gartens an der Waiblinger Straße. Hier soll aus einem versteckten Kleinod ein attraktiver Ort vor allem für Kinder und Jugendliche werden. Der Spiel- und Aufenthaltsbereich ist etwa in der Mitte der Anlage geplant. Vorgesehen sind unter anderem Trampoline und Callanatics-Geräte. Eine überdachte Aufenthaltsfläche mit Sitzgelegenheiten wurde gestrichen. Was den Verantwortlichen des Gartenamtes wichtig war: Der Park soll so gestaltet werden, dass keine unliebsamen Gäste übernachten. Ein Thema, das auch dem Bezirksbeirat – allein schon wegen der Vorgeschichte des Veielschen Gartens – am Herzen lag. Die Finanzierung ist gesichert, denn dem Gartenamt stehen aus dem Fördertopf Stadtentwicklungspauschale 260 000 Euro zur Verfügung.

Im Herbst folgte dann die Sanierung und Vergrößerung des Spielplatzes am Uff-Kirchhof an der Taubenheimstraße, die insgesamt etwa 220 000 Euro kosten wird. Hier sind die Arbeiten in den letzten Zügen. „natürlich sind wir auch auf anderen Spielplätzen mit kleinen Maßnahmen tätig“, so Kilian Bezold. So etwa auf der Neckarine in der Hofener Straße, wo für insgesamt 35 000 Euro Hölzer ausgetauscht werden müssen. Neue Spielgeräte erhalten unter anderem die Spielplätze Espan, Mombach und Brückenstraße (beide Neckarvorstadt), Kurpark (Daimlerturm) sowie Schmollerstraße (Steinhaldenfeld). Rund 90 000 Euro nimmt hier das GFF in die Hand.

Projekte, die weitaus mehr Geld kosten, sind ebenfalls schon fest in der Planung. Dazu zählen neben der Außenanlagen der Olga-Krippe und der Carl-Benz-Schule (1,2 Millionen Euro) auch die weiteren Arbeiten im Neckarpark. Hier werden die Pumptracks sowie der kleine Bolzplatz entfernt, um Raum für den künftigen Quartiersplatz vor dem Stadtarchiv zu schaffen.

Kennzahlen

Neben den 71 Grün- und Parkanlagen, die insgesamt 447 Hektar Fläche umfassen, und den 72 Spielplätzen mit insgesamt 134 Hektar Fläche müssen die Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes in der Stadt Stuttgart auch noch 218 Grünflächen im Straßenraum (269 Hektar) betreuen. Dazu kommen noch sieben Natur- und Landschaftsschutzflächen mit 40 Hektar sowie fünf Friedhöfe mit insgesamt 244 Hektar Fläche. Zählt man noch Schulen, Kitas, Bäder sowie Sport- und Bolzplätze (insgesamt 113 mit 220 Hektar Fläche) dazu, so werden links und rechts vom Neckar 489 Einrichtungen mit einer Gesamtfläche von 1353 Hektar betreut werden – plus der 12 778 Bäume.