Steinmetz Christian Schulz und Restauratorin Sara Larisch sanieren derzeit den Erbsenbrunnen. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

(if) - Der Erbsenbrunnen ist mit weißen Planen abgeschirmt. Der Grund: Es finden derzeit Restaurationsarbeiten statt. Restauratorin Sara Larisch und Steinmetz Christian Schulz sind hier am Arbeiten.

Der Erbsenbrunnen besteht aus Travertinstein. Das Mineralwasser hatte an dem Brunnen so genannten Kalksinter gebildet, so dass die Konturen auch am Sockel nicht mehr richtig zu sehen waren. Dicke Brocken haben die Restauratoren bereits heruntergenommen. Der Erbsenbrunnen wird nun gereinigt und eben von dem Kalksinter entfernt. Kalksinter ist auch in Tropfsteinhöhlen zu finden.

Vom Profil des Brunnens hat man vorher nicht mehr so viel gesehen, wissen auch die Restauratoren. Auch kleinere Bruchstellen am Brunnen werden nun repariert.

Farblich erhält der traditionsreiche Brunnen, der 1929 vom Bildhauer Fritz von Graevenitz (1892-1959) geschaffen wurde durch die Reinigung wieder eine Auffrischung. Denn der Kalksinter, der sich über dem Travertinstein gebildet hat ist hellgrün und der Travertin ockerfarben. Larisch wischte mit einem Schwamm über den Travertin und schon erstrahlte er wieder in der Travertinsteinmusterung. So wird der Brunnen vom Grau wieder zum rötlichen Ockerton erstrahlen, wenn er saniert und restauriert ist.

Der Brunnen trägt seinen Namen, weil sein Wasser eine geringe Wasserhärte hat und besonders gut zum Kochen von Hülsenfrüchten wie Bohnen und Erbsen geeignet sein soll. Modell für die Brunnenfigur des kleinen Jungen stand der Neffe von Fritz von Graevenitz, der spätere Bundespräsident Richard von Weizsäcker.

Die Restaurierung des Jakobsrunnens war im Mai durch Spenden von Pro-Alt-Stuttgart ermöglicht worden. Am Jakobsbrunnen waren die ersten Spenden von insgesamt 20 000 Euro eingesetzt worden zur Sanierung (wir berichteten). Ins Auge gefasst war zu der Zeit auch schon der Erbsenbrunnen, der jetzt quasi eine Verjüngungskur erhält und aufgefrischt wird.

Auch wurden mit den Spendengeldern von Pro Alt-Stuttgart weitere Maßnahmen getroffen: Am Erbsenbrunnen wurde ein Schaltschrank abgeschliffen und frisch gestrichen. Der Schaltschrank ist nun im gleichen Farbton gestrichen wie das Stadtmobiliar. Am Erbsenbrunnen selbst soll noch das Travertingestein aufgearbeitet werden. Dort sei das Gestein grau im Farbton, vor allem auch im unteren Bereich des Trogs.

Die Sanierungsarbeiten sollen noch in diesen Tagen beendet werden. Wie hoch die Kosten für die Restaurierung sind, ist noch unklar.