Der Oberklassenbau ist während des ersten Bauabschnittes nur über eine Freitreppe erreichbar. Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Von seinem Fenster aus kann Schulleiter Matthias Bolay die Bauarbeiten genau verfolgen. „Das ist schwer beeindruckend.“ Seit fast einem Jahr wird die Eichendorffschule bei laufendem Betrieb in zwei Bauabschnitten saniert und modernisiert. Der erste Bauabschnitt soll im Frühjahr 2019 fertig sein, der zweite ist mit knapp zwei Jahren veranschlagt. „Zum Schuljahr 2021/22 haben wir dann hochmodernen Neubau.“

Das Bauvorhaben beinhaltet Neubau mit Generalsanierung und Umstrukturierung des bestehenden Fachklassenbaus, den Neubau einer 2-Feld-Turnhalle mit Zuschauerbereich sowie die umfassende Neugestaltung der Außenanlagen. Zusammen mit dem benachbarten Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium entsteht der erste Modellstandort für inklusive Beschulung an einem Stuttgarter Schulcampus. 71,6 Millionen Euro kostet das gesamte Vorhaben, wobei 33,2 Millionen Euro die Eichendorffschule betreffen. Bolays Kollege Norbert Edel vom „Elly“ waret noch auf den Baubeginn an seiner Schule. Der Neubau schlägt mit 38,4 Millionen Euro zu Buche.

Natürlich sei die Baumaßnahme mit Einschränkungen verbunden. „Schüler und Lehrerkollegium ziehen voll mit und kommen damit klar“, lobt Bolay. Zugang und Zufahrt vom Ebitzweg sind nicht mehr möglich. Zugang erfolgt jetzt ausschließlich über die Beuthener Straße, wo auch eine Feuerwehrzufahrt angelegt wurde. Das bedeutet zum Teil weitere Wege. Ins Vordergebäude gelangen Schüler und Lehrkräfte über eine Freitreppe, die mehrmals am Tag zu bewältigen ist. Der Schulhof ist kleiner, dafür gibt es eine Ausweichfläche mit neuen Spielgeräten. Zudem wird die Wiese hinter dem Pavillon genutzt.

Klassenzimmer ausgelagert

Auch schulintern wurde umgestellt. Ein Klassenzimmer wurde ans „Elly“ ausgelagert, in dem die neuen Erstklässler untergebracht wurden. Nach den Sommerferien wird ein weiteres Klassenzimmer ausgelagert. Wohin? „Das muss noch vom Schulverwaltungsamt geklärt werden.“ Da als eine der ersten Maßnahmen die Turnhalle abgerissen wurde, findet die Hälfte des Sportunterrichts außerhalb statt. Zunächst gab es Sport in der Hedelfinger Steinenbergschule, jetzt geht es in den Neckarpark. „Das ist weit weniger zeitaufwendig.“ Bolay ist dankbar dafür, dass die Stadt die Schulbuskosten trägt. Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniere sehr gut. „Da gibt es immer ein offenes Ohr, alle Probleme werden angegangen.“

Die Pavillons und der Oberklassenbau verschwinden, der Verwaltungsbau bleibt, wird in zweiten Bauabschnitt grundlegend saniert und umstrukturiert. „Dann ziehen wir in den Neubau ein.“ Die neue 2-Feldturnhalle und ein Anbau erfolgen ebenfalls im zweiten Bauabschnitt erstellt. Dies wird die Schule vor großen Herausforderungen stellen. Solange es geht, sollen die Außenklassen im „Elly“ bleiben. Derzeit sind dies 230 der mehr als 600 Schülerinnen und Schüler. Mit Baubeginn am „Elly“ wird es auch dort eng. „Im zweiten Bauabschnitt müssen wird dann die Pausenzeiten aufteilen.“

Eineinhalb Monate im vergangenen Jahr seien die Bauarbeiten belastend gewesen. „Während der Rammarbeiten haben die Tische gewackelt.“ Die mündlichen Prüfungen wurden am „Elly“ abgehalten, während der schriftlichen Arbeiten ruhten die Baumaßnahmen. Doch die Mühen lohnen sich. „Wir werden dann eine supertolle Schule haben.“ Im Vorfeld wurde in vielen Workshops und Exkursionen das Vorhaben vorbereitet. „Wir haben den Architekten unsere Wünsche vermittelt, welche Anforderungen die neuen Räume erfüllen sollen.“ Vieles davon wird jetzt realisiert. „Was uns wichtig war, wird umgesetzt.“ Seit Schuljahr 2016/17 ist die Eichendorffschule Gemeinschaftsschule.