Anita und Alexandra Hofmann (rechts) sorgen am 1. Advent in der Cannstatter Stadtkirche zusammen mit zwei Tenören für Seelenmomente, ein ungewöhnliches Kirchenkonzert im Rahmen unseres Adventzaubers, das Gänsehautgefühl verspricht. Foto: Veranstalter Quelle: Unbekannt

Stuttgart- Die musikalischen Facetten der beiden sind nahezu grenzenlos. Die Besucher unseres diesjährigen Adventzaubers am 3. Dezember (1. Advent) in der Cannstatter Stadtkirche werden es selbst erleben. Es wird ein Konzert werden, das nicht nur unter die Haut geht, sondern mitten hinein ins Herz, Momente für die Seele, deshalb nennen Anita & Alexandra Hofmann ihr Programm auch Seelenmomente.

Im November 2014 gab es das erste Kirchenkonzert mit Anita & Alexandra Hofmann. Ein außergewöhnliches Projekt, zumal ihr ja in der Welt des Schlagers Zuhause seid. Wie kam es überhaupt dazu, dass Ihr Euer Repertoire mit einem Kirchenkonzert erweitert habt?

Alexandra Hofmann: Da müssen wir uns zuerst bei unserer Heimatstadt Meßkirch bedanken. Die Stadt plante ein Benefizkonzert für die Renovierung der St. Martinskirche. Wir haben lange nach einem Termin gesucht, aber letztendlich wurde dieses Benefizkonzert realisiert. Das hat schon gepasst, denn wir beide haben ja eine klassische Gesangsausbildung und darüber hinaus habe ich auch eine klassische Ausbildung auf dem Klavier.

Anita Hofmann: Und ich bin eine klassisch ausgebildete Sopranistin. Deshalb war ich für ein Kirchenkonzert sofort Feuer und Flamme. Und ein Teil unserer Instrumente, die wir spielen, passen hervorragend in eine Kirche. Gerade mein Trompetenspiel klingt in der Kirche wirklich toll. Etwas Besonderes bei unseren Kirchenkonzerten ist auch die Tatsache, dass Alexandra erstmals die Kirchenorgel live spielt, sofern dazu Gelegenheit ist. Wir wollen einfach auch mal die klassische Seite unseres künstlerischen Schaffens zeigen. Ich singe Sopran. Alexandra Alt und dann haben wir noch zwei Tenöre dabei, sodass wir manche Titel vierstimmig darbieten. Das bedeutet auch für uns selbst immer wieder Gänsehaut-Momente.

Wie haben Eure eingefleischten Fans diesen Stilwechsel aufgenommen. Von den Schlager-Powerfrauen zu besinnlichen Liedern für die Seele. Größer kann ja der musikalische Spagat gar nicht sein. Oder war es einfach wieder einmal die Neugierde auf was Neues?

Alexandra Hofmann: Eigentlich wissen die Besucher bei unseren Konzerten eh nie, was sie vorgesetzt bekommen. Wir können von ganz wild über Musical bis hin zur Operette alles bieten. Ein Kirchenkonzert zu spielen, war einfach mal einen Versuch wert. Wir wussten ja selber nicht, wie sich Kirche als Bühne anfühlt. Das Konzert in der Meßkircher Stadtkirche war der Hammer, wir sind von Anfang bis zum Schluss aus dem Gänsehautfeeling gar nicht mehr rausgekommen. Wir hatten im Vorfeld des Konzerts ein wunderschönes Programm einstudiert, aber wie sich das dann anhört und anfühlt, wenn wir beide vorne am Altar stehen und singen, das weiß man im Voraus nie. Und da hat es uns derartig gepackt, dass wir gesagt haben, das war nicht das letzte Mal.

Anita Hofmann: Das Konzert heißt deshalb auch „Seelenmomente“, weil wir auch sehr viele emotionale Programmpunkte dabei haben. Wir selbst hatten einschneidende Erlebnisse in der Kirche wie zum Beispiel die Hochzeit von Alexandra oder die Taufen von ihren beiden Kindern. Aber auch so manche Höhen und Tiefen, die man halt durchlebt. So wird man uns beim Kirchenkonzert auf eine ganz neue Art und Weise näher kennenlernen, weil wir auch Anekdoten über uns zum Besten geben. Wir hatten mal ein Album, das hieß „Kuschelmomente“. Auch daraus werden wir Titel präsentieren und auch eine musikalische Weltreise machen und natürlich der Advents- und Weihnachtszeit einen angemessenen Platz in unserem Programm einräumen. Kirche wird auf der ganzen Welt anders gelebt, diese Vielfalt wollen wir musikalisch aufzeigen. Und wenn man dann noch zwei Profis an der Seite hat und das alles vierstimmig erklingt, dann ist das schon etwas ganz Besonderes.

Unsere Veranstaltung in der Cannstatter Stadtkirche ist gleichzeitig der Abschluss Eurer Kirchenkonzert-Tournee unter dem Titel „Seelenmomente“.

Alexandra Hofmann: So ist es. Wir sind in diesem Herbst quer durch Deutschland in insgesamt 25 Städten mit unserem Kirchenkonzert aufgetreten und wir freuen uns natürlich ganz besonders, dass wir in Bad Cannstatt bei deiner Veranstaltung das Finale feiern dürfen. Wir mögen auch gern die Partyschiene und haben wirklich hunderttausend Volt im Blut. Aber wir können eben auch das andere, das Ruhige, das Sinnliche. Und nachdem wir eineinhalb Jahre Vollgas gegeben haben, wollten wir uns mit den „Seelenmomenten“ einfach mal eine ganz andere, emotionale Tournee gönnen. Und wir möchten gemeinsam mit dem Publikum Gänsehautmomente erleben. Ich habe es noch bei keinem Kirchenkonzert geschafft, dass nicht irgendwann ein Tränchen geflossen wäre. Das Programm geht wirklich ans Herz und wir singen das nicht nur, nein wir leben es.

Umso besser, dass unser Konzert genau am ersten Advent stattfindet. Einen passenderen Auftakt für die Advents- und Weihnachtszeit kann es eigentlich nicht geben.

Alexandra Hofmann: Das ist in der Tat super schön, weil es genau die Zeit ist - und da spreche ich als Mama - wo man mit den Kindern anfängt mehr zu singen und sich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten und wo man sich einfach näher kommt. Und wenn wir am 3. Dezember den Advent gemeinsam mit Deinen Lesern und unseren lieben Fans feiern können, dann ist das wirklich ein freudiges Ereignis.

Wo hat Euch denn die Seelenmomente-Tour überall hingeführt und ist im nächsten Jahr an eine Wiederholung gedacht?

Anita Hofmann: Im Ländle waren wir in Ulm, Konstanz, Reutlingen und bald in Bad Cannstatt. Auch im Osten der Republik waren wir unterwegs, genauso im Elsaß und in der Schweiz. Und was noch hinzu kommt: Die Akustik in einer Kirche kann man nicht vergleichen mit einem anderen Konzerthaus. Das hat doch einen ganz besonderen Reiz. Da wir auch mit Licht arbeiten, wird die Kirche, die vielleicht sonst eher ein bisschen nüchtern ist, in eine ganz besondere Farbenwelt getaucht. Und plötzlich sehen die Besucher ihre eigene Kirche auch mal aus einem ganz anderen Blickwinkel. Das ist einfach schön.

Wir haben gerade eine gemeinsame Ortsbegehung hinter uns. Wie wirkt die Cannstatter Stadtkirche auf Euch?

Alexandra Hofmann: Sehr schön, wenn man reinkommt und den Altarraum sieht, also da muss ich sagen, diese Kirche hat einen besonders schönen Altarraum. Und dann natürlich die wunderschönen Fenster. Ich denke, die wirken bei künstlicher Beleuchtung noch besser. Was für mich bewegend war: Als wir reinkamen spielte die Orgel und der Organist hat unseren ganzen Rundgang musikalisch begleitet. Da kann man sich ja nur auf unseren Auftritt freuen.

Gehen wir mal weg von den Kirchenkonzerten, was war dieses Jahr bei Euch noch so alles los?

Alexandra Hofmann: Dieses Jahr hatten wir ein sehr energiegeladenes Jahr, weil wir eine neue CD herausgebracht haben. Wir gingen dieses Jahr auf Hautkontakt mit unseren Fans. „Hautkontakt“, so heißt nämlich das neue Album. Die Titel sind ein bisschen wild und eignen sich sehr gut zum Tanzen. Das Thema passt natürlich auch ganz gut in die Kirche, denn viele Menschen fühlen sich einsam und würden sich freuen, wenn sie mal jemand in den Arm nimmt oder einfach auf die Schulter klopft. So etwas kann Wunder bewirken. Selbst bei einem Händedruck spürt man, ob es jemand mit einem ehrlich meint oder nicht. Außerdem laufen gerade die Vorbereitungen für unsere Silvester-Gala, die ist auch immer in unserer Heimatstadt Meßkirch. Aber genau diese Vielfalt ist es, die uns großen Spaß macht.

Anita Hofmann: Ich kann das nur bestätigen. Immer neue Projekte, offen für alle musikalischen Richtungen und die Vielseitigkeit, die einfach unser Markenzeichen ist. Wir beide sind ja wie Yin und Yang, aber gerade diese Unterschiedlichkeit auszureizen, macht verdammt viel Spaß. Unsere Stärken sind komplett konträr und wenn man die zusammenfügt, dann hat man natürlich Möglichkeiten, die man alleine nie hätte. Und das ergänzt sich einfach wunderbar.

Vielleicht ist es gerade die Vielseitigkeit, weswegen Ihr schon so lange und so erfolgreich im Musikgeschäft tätig seid. . .

Alexandra Hofmann: Schon möglich, wir sind ja wirklich schon sehr lange im Geschäft. Und deshalb planen wir auch unser 30-jähriges Bühnenjubiläum, das soll ein weiterer Höhepunkt in unserer langen Karriere sein.

Wann wird denn dieses Jubiläum gefeiert?

Alexandra Hofmann: Im Herbst nächsten Jahres soll es losgehen.

30-jähriges Bühnenjubiläum von Anita & Alexandra Hofmann. Kann man aus diesem Anlass wieder auf eine Solo-Tournee hoffen?

Anita Hofmann: Genau dazu dient die frühzeitige Planung. Wir haben viele Ideen und das Schöne ist einfach, dass wir vor ein paar Jahren unsere eigene Firma gegründet haben und jetzt einfach mit unserem eigenen Team die Möglichkeit haben, diese Ideen zu verwirklichen. Lasst Euch überraschen.

Alexandra Hofmann: Und Ende des Jahres läuft im SWR-Fernsehen unsere eigene 90-minütige Sendung. So eine Fernsehaufzeichnung mit allem drum und dran ist auch ein hartes Stück Arbeit.

Anita Hofmann: Das wird eine Art Reportage über uns, eine Sendung, durch die man uns beide näher kennenlernt, wo und wie wir leben, wie unser Tagesablauf aussieht. Man erfährt auch einiges über unsere Macken und viele Insidersachen. Einfach ein Blick hinter die Kulissen, der Dinge zeigt, die man sonst nicht sehen kann.

Reicht Euch überhaupt ein 24-Stunden-Tag?

Alexandra: Ich gebe offen und ehrlich zu, ich schreibe mir zwar häufig sogenannte to-do-Listen. Leider oft vergeblich, weil wir das einfach nicht schaffen. Wir haben über einige Zeit oft einen 20-Stunden-Tag gehabt.

Der Adventszauber 2017 der Cannstatter Zeitung findet am Sonntag, 3. Dezember (1. Advent) um 18 Uhr in der Cannstatter Stadtkirche in der Marktstraße statt. Karten für dieses Konzertereignis gibt es in den Geschäftsstellen unserer Zeitung in Bad Cannstatt, Wilhelmstraße 20, Telefonnummer 0711/95568-12, sowie in Esslingen, Marktplatz 6, Telefonnummer 0711/9310-230. Abonnenten unserer Zeitung erhalten auf die Ticketpreise der Kategorien 1 (40 Euro) und 2 (34 Euro) jeweils fünf Euro Nachlass.

Das Gespräch führte Sigfried Baumann.