Im Gebiet Lübecker/Dessauer Straße entstehen in zwei Bauabschnitten bis 2019 insgesamt 161 neue Wohnungen. Foto: Nagel - Nagel

Die SWSG hat auch im vergangenen Jahr kräftig in den Mietwohnungsbau investiert. 337 Neubauwohnungen wurden geschaffen. Einige Wohnungen entstanden auch am Roten Stich neu.

Bad CannstattDie Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) setzt ihren Wachstumskurs fort. 337 Neubauwohnungen hat das Unternehmen 2017 fertiggestellt. Bei 319 weiteren Wohnungen begann die städtische Tochter mit dem Bau. Dies sind Zahlen aus dem jetzt vorgestellten Ergebnis des Unternehmens für 2017.

Kräftig investiert hat das Wohnungsbauunternehmen im vergangenen Jahr in ihren Mietwohnungsbestand. Insgesamt 120,8 Millionen Euro wurden dabei für Neubau, Ankäufe, Modernisierung und Instandhaltung aufgewendet. Das sind 31,2 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. „Diese steigenden Investitionen zeigen, dass wir unseren Auftrag, mehr guten und preiswerten Wohnraum für die Landeshauptstadt zu schaffen, sehr ernst nehmen“, sagt SWSG-Chef Samir Sidgi.

Dieses Plus spiegelt sich im hohen Niveau der Fertigstellungszahlen neuer oder modernisierter Wohnungen wider. So hat die SWSG im vergangenen Jahr insgesamt 337 Wohnungen fertiggestellt. Als Beispiel nennt der Geschäftsführer das Großprojekt Roter Stich. Auf der Grenze zwischen Zuffenhausen und Bad Cannstatt sind allein hier 70 Mietwohnungen neu bezogen worden.

Für Neubauten und Ankäufe hat das Wohnungsbauunternehmen 68,8 Millionen Euro aufgewendet. Das sind 25 Millionen Euro mehr als im Jahr 2016. Auch mit der Modernisierung ihres Wohnungsbestands kam die städtische Tochter voran und konnte 128 Projekte abschließen. Gleichzeitig war 2017 auch der Startschuss für die Modernisierung von 369 Wohnungen, knapp die Hälfte davon befindet sich in unbewohnten Zustand. Die Ausgaben für Modernisierung und Instandhaltung lagen bei 52 Millionen Euro (Vorjahr: 45,8 Millionen Euro).

Seit gut zehn Jahren arbeitet die SWSG auch an der Revitalisierung des Hallschlags. Die städtische Tochter besitzt allein in dem Cannstatter Stadtteil rund 1800 Wohnungen, was also knapp zehn Prozent ihres Gesamtbestands in Stuttgart entspricht. Fast 60 Prozent wurden bereits saniert oder nach Abriss durch Neubauten ersetzt. Die SWSG hat bisher gut 85 Millionen Euro investiert und viel zum Aufschwung des einst „gefürchteten“ Wohnquartiers beigetragen.

Im Frühjahr des vergangenen Jahres startete auch das bisher größte SWSG-Sanierungsprojekt auf dem Hallschlag. Im Gebiet Lübecker/Dessauer Straße entstehen in zwei Bauabschnitten bis 2019 insgesamt 161 neue Wohnungen mit 11 290 Quadratmetern Fläche, davon 51 Sozialwohnungen sowie 30 Einheiten, die nach dem kommunalen Programm „Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher“ gefördert sind. Die Kosten liegen bei rund 40 Millionen Euro. Mit den ersten Einzügen rechnet das Unternehmen im Frühjahr 2019.

Zusätzlich errichtet das Unternehmen auch noch ein Kinder- und Familienzentrum auf dem Grundstück Ecke Lübecker/Rostocker Straße. Fünf Gruppen werden dort in einer Kita untergebracht, Räume für ein Familienzentrum werden entstehen. Die Fertigstellung ist für Mitte 2020 vorgesehen. Helmuth Caesar: „Der Hallschlag ist mit seinen großzügigen Grünanlagen ein besonders familienfreundliches Quartier und wird mit jedem weiteren Projekt noch familienfreundlicher.“

Dieses Niveau möchte die SWSG auch bei ihren weiteren Vorhaben halten. So plant die städtische Tochter den Bau eines weiteren Quartiers zwischen der Essener und Düsseldorfer Straße und der Straße Auf der Steig. 84 Altbauwohnungen mit knapp 4600 Quadratmeter Wohnfläche werden abgerissen. Die Gebäude stammen aus den Jahren 1940 bis 1943. Stattdessen baut die SWSG 128 neue Wohnungen mit knapp 8900 Quadratmeter Wohnfläche als dreigeschossige Häuser mit Satteldach. Geplant sind zudem 128 Tiefgaragenplätze. Baubeginn soll zum Jahreswechsel 2018/2019 sein, die Fertigstellung in der ersten Jahreshälfte 2021.

Zahlen und Fakten

Die Durchschnittskaltmiete der insgesamt 18 307 Wohnungen der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebau GmbH (im Vorjahr waren es 18 138 Wohnungen) beträgt zum Jahresende 2018 7,25 Euro pro Quadratmeter. Die SWSG-Durchschnittsmiete liegt damit nach wie vor rund 20 Prozent unter dem Mittelwert des Stuttgarter Mietspiegels. Als Jahresüberschuss weist die SWSG 16,0 Millionen Euro aus (Vorjahr 13,0 Millionen Euro). Nach Abzug der Rücklagen ergibt dies einen Bilanzgewinn von 5,1 Millionen Euro. Sidgi: „Wie in den Vorjahren auch reinvestiert die SWSG den Gewinn vollständig in eigene Projekte.“