(ede) - Die Stadt verkauft im Neckarpark ein Grundstück an markanter Fläche. Es soll mindestens 14,16 Millionen Euro einbringen und gewerblich genutzt werden. Wohnbebauung ist nicht zulässig, eine Hotelnutzung schon.

Nicht alle sind von der Idee angetan. Im Bezirksbeirat Bad Cannstatt gab es auch kritische Stimmen. „Es ist nicht gut, dass die Stadt eigenen Grund und Boden verkauft“, meinte Peter Mielert (Grüne). Das Grundstück befinde sich in „strategisch wichtiger Lage“ und sollte daher nicht veräußert werden. Auch Siegfried Deuschle (SÖS-Linke-Plus) ist der Meinung, das Grundstück „gehört in städtische Hand“. Bei elf Ja-, drei Neinstimmen und sechs Enthaltungen wurde der Ausschreibung des Baufelds Q 20 aber zugestimmt. Auch im Ausschuss für Umwelt und Technik gab es mehrheitlich grünes Licht für das Vorhaben.

Ursprünglich war auf dem Grundstück und der Fläche daneben (Q 19) ein autofreundlicher Hotelverbund, ein so genanntes Car-Loft-Hotel, geplant. Der Gemeinderat lehnte den Verkauf an das Unternehmen aber ab. Nach dem Beschluss, das neue Sportbad auf Q 19 zu errichten, wurde von einer gemeinsamen Bebauung abgesehen. Daher wird das 8428 Quadratmeter große Baufeld Q 20, das sich an der Einmündung der verlegten Benz- in die Mercedesstraße befindet, jetzt separat ausgeschrieben. Vorgesehen ist gewerbliche Nutzung. Wohnungen sind nicht zulässig. „Aufgrund der exponierten Lage und der Nähe zu wichtigen Stuttgarter Attraktionen (Wasen, Mercedes-Benz-Arena, Schleyerhalle, Porsche-Arena) ist auch eine Hotelnutzung denkbar“, heißt es in der städtischen Vorlage. Im südlichen Bereich des Grundstücks ist eine etwa 950 Quadratmeter große öffentliche Gehrechtsfläche ausgewiesen. Diese Fläche soll, so die Vorlage, zusammen mit den Erdgeschossflächen im südlichen Bereich einen öffentlichen Charakter erhalten und „belebend“ genutzt werden, etwa durch ein Restaurant mit Außenbewirtschaftung/Biergarten. Nicht gewünscht wird Fast-Food-Gastronomie.

Im Baufeld Q 20 befinden sich noch in geringem Umfang Mauereidechsen, deren Vergrämung noch in diesem Jahr abgeschlossen sein wird. Anschließend wird die Fläche als Baustelleneinrichtung zur Herstellung der Infrastruktur im Neckarpark benötigt. Mit Hochbauarbeiten auf dem Baufeld Q 20 kann daher nicht vor 2020 begonnen werden. Zudem gibt die Stadt dem Käufer vor, technische Infrastrukturen für die Einrichtung von Stellplätzen für Elektrofahrzeuge und Elektrofahrräder vorzusehen und entsprechend Stellplätze dafür bereitzuhalten.