(red) - Die ganztägige Betreuung im Kindergarten ist in der Regel sichergestellt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dadurch für viele Eltern immer besser möglich. Um die Betreuung auch im Schulalter flächendeckend zu realisieren, wurden die Angebote in den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Ob der erreichte Zustand ausreicht und welchen zeitlichen Bedarf an Bildungs- und Betreuungsangeboten Eltern künftiger Schulkinder haben, möchte die Stadt mit einer Befragung erkunden, die auch wissen will, welche Qualitätsmerkmale der Angebote als besonders wichtig angesehen werden.

Stuttgarts Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer weist auf die Bedeutung der Befragung hin: „Wir werden die Angebote entsprechend den gemeldeten Bedarfen planen. Es ist selbstverständlich, dass Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen andere Bildungs- und Betreuungsangebote benötigen. Auch wenn die Stadt nicht alle denkbaren Modelle realisieren kann, können nur die Aspekte berücksichtigt werden, die bekannt sind.“ Fezer forderte die Eltern daher auf: „Beteiligen Sie sich an der Befragung, es geht um Ihre Familie und die Situation Ihrer Kinder am Lebensort Schule.“

Die schriftliche Befragung richtete sich an alle Eltern von Kindern, die in den kommenden zwei Jahren eingeschult werden. Sie lief in der Zeit vom Mitte Juni bis August. Für die Befragung wurden rund 10 500 Fragebögen versendet. Im Internet stehen diese auch in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Türkisch, Kroatisch und Arabisch zur Verfügung. Die Ergebnisse der Umfrage sollen im Herbst 2017 vorliegen.

Die Bedarfsanalyse wird ergänzt durch eine Qualitätsanalyse der Stuttgarter Ganztagesgrundschulen, die erheben soll, wie die Angebote verbessert werden können. Die Ergebnisse dieser Analyse sollen im Frühjahr 2018 vorliegen. Beide Erhebungen sollen helfen, die Bildungs- und Betreuungsangebote an den Grundschulen quantitativ und qualitativ weiter zu entwickeln.

Seit 2013 baut die Stadt Stuttgart die Ganztagesbetreuung an den Grundschulen kontinuierlich aus. Bislang konnte das Angebot an 36 der insgesamt 72 Grundschulen etabliert werden. In allen Stadtteilen sind entsprechende Schulen vorhanden, die teilweise bis 17 Uhr die Kinder betreuen. Derzeit stehen 12 778 Betreuungsplätze für Sechs- bis Zwölfjährige zur Verfügung, was einer Versorgungsquote der Altersgruppe von 44,7 Prozent entspricht.