Manfred Elser mit dem Duo Marin Smesnoi und Alexandra Neumann (v.l.). Foto: rw - rw

Mit einem traumschönen Sonntagskonzert im Großen Kursaal beglückten Marin Smesnoi (Violincello) und Alexandra Neumann (Klavier) am Wochenende die Besucher von Cultur in Cannstatt. Werke von Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin und César Franck standen auf dem Programm.

Bad CannstattMit einem traumschönen Sonntagskonzert im Großen Kursaal beglückten Marin Smesnoi (Violincello) und Alexandra Neumann (Klavier) am Wochenende die Besucher von Cultur in Cannstatt. Werke von Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin und César Franck standen auf dem Programm. Das virtuose Duo verstand es kongenial, sich in Geist und Seele der unterschiedlichen Kompositionen einzufühlen und – wie Professor Ulrich Prinz von der Bachakademie als Zuhörer lächelnd feststellen konnte – auch zu spielen, „was nicht in den Noten steht.“

Dieses Weiterspielen einer eingängigen Melodie begannen die beiden Künstler mit Beethovens Zwölf Variationen über Händels „Tochter Zion“ aus der Oper Judas Maccabäus (D-Dur WoO 45). In perfektem Zusammenspiel ließen Cello und Klavier das variierte Händel-Thema aufklingen, verwirbelten es mit Beethoven in eigene Tonfolgen, ließen es melodisch ausschwingen und holten es bedachtsam in weitem Bogen zurück zum energischen Schluss. Punkt.

Frédéric Chopins einzige Cellosonate (g-moll op.65) gab den beiden Künstlern eine ideale Gelegenheit, sich und ihre Instrumente im ausgeglichenen Wechselspiel selbstbewusst als gleichwertige Partner zu präsentieren. Smesnoi und Neumann nutzten diese Gelegenheit zur Klangbalance ihrer Instrumente in selbstverständlicher Harmonie. So verbanden sich Leidenschaft und Virtuosität zur glückhaft dramatischen Darstellung meisterhafter Musikalität.

Nach der Pause rollten Neumann und Smesnoi César Francks bunten Klangteppich seiner romantischen „Hochzeitssonate“ für Eugène Ysaye aus. Zart und leicht schwebten zu Beginn die Klaviertöne heran, die das Cello im Allegretto kräftigte, bis der 2. Satz Tempo und Textur verstärkte zu gemeinsamen Klangturbulenzen. Das Rezitativ raunte danach andächtig und geheimnisvoll wie von einem windstillen Sommertag, bevor im Finale beide Künstler das Programm fröhlich und befreit zu Ende spielten. Danach war es nur stimmig, dass sie zum Dank für die anrollenden Beifallswellen den Abend mit Gabriel Faurés wundersamem Traumnachklang („Aprés un reve“) als Zugabe ausklingen ließen.

Am 17. Juni spielt das Duo Domjanic um 18 Uhr im Großen Kursaal Bad Cannstatt Werke von Cesar Franck, Richard Strauss und Pablo Sarasate. Weitere Informationen zu den Sonntagskonzerten und zu „Cultur in Cannstatt“ gibt es auch im Internet unter www.cultur-in-cannstatt.d e.