Von Edgar Rehberger

Am 13. April war vorerst Schluss für die U 19. Die Testphase der neuen Stadtbahnlinie, die für Entlastung der Linie U 2 sorgen soll, endete. Mitte Oktober soll sie aber dauerhaft in Betrieb gehen und dabei auch an der Haltestelle Cannstatter Wasen Station machen. Dies war in der Testphase nicht der Fall, was zu Protesten und Kritik geführt hatte.

Mitte Oktober war die Stadtbahnlinie U 19 zwischen Neugereut und Neckarpark an den Start gegangen, mit dem Ziel, die stark frequentierte U 2 zu entlasten, was auch eingetreten ist. Die Testphase war von Anfang nur fürs Winterhalbjahr vorgesehen, erläutert Wolfgang Arnold, Technikvorstand der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). „Ansonsten hätten wir Urlaubssperren aussprechen müssen.“ Denn für einen Betrieb über den Sommer fehlt es derzeit an Personal. Und da auch Stadtbahnfahrerinnen und -fahrer mit ihrer Familie in den Sommerferien Urlaub machen können, war die Testphase zeitlich begrenzt.

Immer mehr Linien und engere Taktzeiten machen ein Mehr an Personal erforderlich. Derzeit laufen die Ausbildungen zum Stadtbahnfahrer, die 55 Tage in Anspruch nehmen, auf Hochtouren. „Wir bilden von 6 Uhr morgens bis Mitternacht im Drei-Schicht-Betrieb aus“, beschreibt SSB-Betriebsleiter Nils Himmelmann. Daher geht die SSB davon aus, dass bis Herbst, wenn die Stadtbahnlinie U 19 wieder zwischen Neugereut und Neckarpark pendelt, ausreichend Personal für einen Dauerbetrieb zur Verfügung steht.

Dann wird auch die Stadtbahnhaltestelle Cannstatter Wasen angefahren, sichert Technik-Vorstand Arnold zu. Zwischen Oktober und April fuhr die U 19 durch und stoppte erst am Endpunkt Neckarpark vor der Schleyerhalle. Es bestünde kein Bedarf, wurde argumentiert. Dies sorgte für Kritik. Die Bürgerinitiative Veielbrunnen und auch die SPD-Gemeinderatsfraktion schüttelte darüber verständnislos den Kopf. „Ohne die Haltestelle Cannstatter Wasen stellt die U 19 keinen Anschluss des Wohngebietes Veielbrunnen ans VVS-Netz dar“, schrieb die Bürgerinitiative in einem Brief an die SSB. Auch Martin Körner, Sprecher der SPD-Gemeinderatsfraktion, hatte sich schriftlich an SSB-Technikvorstand Arnold gewandt und um Aufklärung gebeten. Ein Antrag dazu folgte später noch. Es müsse doch möglich, ein Aussteigen der Fahrgäste am Wasengelände und eine Querung der Schienen an der Haltestelle zu ermöglichen, wunderten sich die Sozialdemokraten. Man arbeite an einer Lösung, berichtete Arnold Ende März im Ausschuss für Umwelt und Technik. Es werde eine Signalisierung geben, die ein sicheres Queren der Gleisanlage garantiere. Es gehe noch um Details. Während Frühlings- und Volksfest, wenn die Sonderlinie U 11 im Einsatz ist, wird dies durch Sicherheitspersonal gewährleistet. Es achtet darauf, dass trotz Schranke keiner unachtsam über die Gleisanlage läuft. Die U 19 hat daher zum Frühlingsfest Sommerpause angetreten.