In mehr als der Hälfte der Fälle nimmt der Einbrecher den Weg über Fenster oder Balkontüren. Foto: dpa/Frank Rumpenhorst - dpa/Frank Rumpenhorst

Gerade jetzt in der Urlaubszeit im Sommer sind Einbrecher wieder aktiv. In Bad Cannstatt gab es im vergangenen Jahr 77 Delikte. Die Polizei gibt Tipps zum Schutz vor Einbruch.

Bad Cannstatt Nirgendwo in Stuttgart wird häufiger eingebrochen als im Stadtbezirk. In Bad Cannstatt schlugen die Täter laut Kriminalitätsstatistik im vergangenen Jahr 77 Mal zu. Zwar sinkt die Anzahl der Einbrüche in Bad Cannstatt sowie im gesamten Stadtgebiet, trotzdem ist im Sommer besondere Vorsicht geboten: Die großen Ferien stehen vor der Tür und viele Menschen verreisen. Während der Urlaubszeit wittert so mancher Einbrecher eine Gelegenheit. Daher empfehlen die Präventionsexperten der Polizei, die Hauseingangstür auch tagsüber geschlossen zu halten – die Wohnungstür sollte unbedingt zweimal abgeschlossen werden, die Tür sollte nicht nur ins Schloss fallen. Wer denkt, zur Sicherheit einen Schlüssel unter einem Stein oder Blumenkübel zu verstecken, sei eine gute Idee, irrt. Denn so haben Einbrecher leichtes Spiel. Die Präventionsexperten der Polizei wissen: Einbrecher kennen jedes Versteck und finden den Schlüssel. Geht ein Schlüssel verloren, sollten außerdem die Schlüsselzylinder ausgetauscht werden. Auch geöffnete oder gekippte Balkontüren und Fenster sind eine Einladung für Einbrecher.

Briefkasten leeren

Wer verreist oder aus anderen Gründen nicht zu Hause ist, sollte dafür sorgen, dass die Wohnung oder das Haus immer einen bewohnten Eindruck macht. So muss der Briefkasten regelmäßig geleert werden. Auch rät die Polizei, den Nachbarn eine Telefonnummer zu hinterlassen unter der man im Notfall erreichbar ist. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass die Rollläden während des Urlaubs nicht die ganze Zeit heruntergelassen sind. Das geht zum Beispiel durch eine Zeitschaltuhr oder einen zuverlässigen Nachbarn. Hinweiszettel für oder von Paketboten sollten nirgends kleben, diese deuten auf eine längere Abwesenheit der Bewohner hin.

Dass niemand zuhause ist, sollte ebenfalls nicht durch einen die Ansage auf einem Anrufbeantworter signalisiert werden. Am besten ist es laut Experten, diesen während des Urlaubs zu deaktivieren.

Unbedingt sollte ein gesundes Misstrauen an den Tag gelegt werden: Wichtig ist, zu überprüfen, wer ins Haus will, bevor die Tür geöffnet wird. Zudem sollte auf fremde Personen im Haus oder auf dem Grundstück geachtet werden. Wenn etwas verdächtig erscheint, muss die Polizei informiert werden. Ausdrücklich raten die Experten davon ab, fremde Personen in die Wohnung zu lassen. Auf keinen Fall sollte man Einbrecher, die auf frischer Tat ertappt wurden, festhalten.

Dass vorbeugende Maßnahmen etwas bewirken, beweist die Statistik: Bei etwa der Hälfte aller Einbrüche scheitert der Täter. Und er steht immer dann vor einer schwer zu lösenden Aufgabe, wenn die Sicherheitsvorkehrungen in Haus und Wohnung gut sind. In 55 Prozent aller Fälle nimmt der Einbrecher übrigens den Weg über die Fenster oder Balkontüren. Ansonsten versucht der Täter, die Wohnungstür zu knacken.

Wer unsicher ist – zum Beispiel wegen einer fremden Person auf dem Grundstück – sollte mit der Polizei Kontakt aufnehmen. Das gilt auch für Fragen zum Thema Wohnungseinbruch. Die Spezialisten der Polizei kommen auf Wunsch ins Haus und beraten, wenn es um die richtige Sicherheitstechnik geht.

Schutz vor Einbruch

Sicherheitsbewusst verhalten: Wer das Haus verlässt, sollte unbedingt die Haustür abschließen und immer alle Fenster, Balkon- und Terrassentüren verschließen. Auf Fremde in der Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück achten. Jeden Hinweis vermeiden, der darauf hindeutet, dass sich in der Wohnung niemand aufhält.

Beratung: Bürger können ihre Wohnungen kostenlos von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle auf Schwachstellen untersuchen lassen. Informationen unter Telefon 89901230, per E-Mail an stuttgart.pp.praevention@polizei. bwl.de sowie unter im Internet unter www.polizeibw. de.

Staatliche Förderung : Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert sowohl Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz als auch bauliche Veränderungen. Infos unter www.kfw.de.