Einbrecher haben eine neue Musikanlage im Wert von 7000 Euro gestohlen. Foto: Steegmüller - Steegmüller

Die Schiffe des Neckar-Käpt’n sind ein beliebtes Ziel von Einbrechern. Erneut haben sich in der Nacht auf Freitag Unbekannte Zutritt auf die MS Wilhelma verschafft und einen erheblichen Schaden angerichtet.

Bad Cannstatt - Der Neckar-Käpt’n Wolfgang Thie hat langsam die Nase voll. In der Nacht auf den gestrigen Freitag haben erneut Unbekannte die MS Wilhelma betreten, drei Eingangstüren und ein Fenster aufgebrochen. Anschließend nahmen sie eine Musikanlage im Wert von rund 7000 Euro mit und flüchteten unerkannt. „Sie war gerade einmal einen halben Tag alt“, sagt Thie, der unter der Woche mit seinem Team das Schiff saniert hat. Er ist überzeugt, dass die Täter es tagsüber ausgespäht und auch gesehen haben, wie die neue Technik angeliefert wurde. Ärgerlich sei auch der Schaden, den die Einbrecher am Schiff hinterlassen haben. Rund 1000 Euro werden fällig, um die Türen und das Fenster zu reparieren. „Grundsätzlich sind wir versichert. Aber unsere Arbeitszeit und den Selbstbehalt kriegen wir nicht zurück.“ Außerdem müsse man einige Zeit auf das Geld warten. Die Linienschifffahrt sei dadurch nicht gefährdet oder eingeschränkt, sagt Thie. „Die Musik auf der Wilhelma wird in nächster Zeit eben über die Anlage gespielt, mit der wir sonst die Durchsagen machen. Das klingt vielleicht nicht ganz so gut.“ Ansonsten laufe alles nach Plan. Auch das Party-Floss werde heute und morgen jeweils um 12.30 und um 15.30 Uhr ablegen.

Der jüngste Einbruch ist übrigens kein Einzelfall: Allein im vergangenen Winter sind die Schiffe am Wilhelma-Steg schon fünf Mal von Unbekannten heimgesucht worden. „Insgesamt waren es sicher schon 15 Vorfälle.“ Anfang Februar wollten beispielsweise ungebetenen Gäste ins Innere des Partyfloßes eindringen. Sie scheiterten jedoch, beschädigten aber das Schloss und nahmen noch zwei Überwachungskameras mit. Darüber hinaus wurde Ende Januar eine Scheibe an der Wilhelma eingeschlagen. Bereits im Dezember hatten Diebe vom Oberdeck der „Liberty“, die der Neckar-Käpt’n mittlerweile verkauft hat, zwei Landstege mit einer Länge von zwei und vier Metern, die zur vorgeschriebenen Ausrüstung des Schiffes gehören, gestohlen. Für den Abtransport mussten die Täter ein Fahrzeug benutzt haben.

Sein Schiff besser zu sichern, sei für Thie jedoch keine Option. „Ich kann ja nicht überall Stahltüren einbauen.“ Dass die gestohlene Musikanlage jemals wieder auftaucht, glaubt er nicht. „Sie wird wahrscheinlich nach Osteuropa geschafft und landet dort in irgendeiner Bar.“

Die Wasserschutzpolizei in Stuttgart hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet unter der Telefonnummer 0711/ 218050-10 um Zeugenhinweise.