(ale) - Mit leuchtenden Augen steht der vierjährige Louis an der Scheibe zum Gehege der Gorillas. Mit Spannung wartet er darauf, ob seine Geschenke auch an die richtige Adresse kommen: „Ich habe eines für Kolo, Undi und Kibo gepackt.“ Die Gorilla-Bande kennt der kleine Tierfreund aus dem Eff-Eff. „Wir sind oft in der Wilhelma und auch Mitglied im Förderverein“, erklären seine Eltern Beate und Uli Schlotterbeck aus Bernhausen. Da war es klar, dass sie sich an der Mitmachaktion der Wilhelma beteiligen. Insgesamt 140 bunte Überraschungsgeschenke mit persönlichen Widmungen wurden von den Besuchern für die Gorillas, Bonobos und Orang-Utans gepackt. Gefüllt waren diese mit tollen Leckereien wie Popcorn. „Ich habe Reiswaffeln, Rosinen und Apfelringe hinein getan“, sagt Louis.

Die schöne Bescherung im Affenhaus der Wilhelma fand dann am 1. Weihnachtsfeiertag statt. Unter den eigens aufgehängten Weihnachtsbäumen wurden die Geschenke verteilt. Die Aufregung bei den Affen war groß. „Sie haben im Vorfeld natürlich die Päckchen schon gesehen, außerdem ist es ungewöhnlich, dass gleich drei Tierpfleger um diese Uhrzeit anwesend sind“, erklärte die Revierleiterin bei den Menschenaffen, Bea Jarczewski. So ganz überraschend war daher die Bescherung nicht mehr. Zudem gibt es nur selten einen derartigen Besucherandrang. Ganz Scharen von Menschen drängten sich pünktlich um 11 Uhr um das große Gehege. Unzählige kleine Nasen wurden an den Panoramascheiben platt gedrückt. Als die Affen dann schließlich in ihr großes Gehege durften, ging alles ganz schnell. Zunächst konnten noch schnell die Damen des Gorilla-Clans zuschlagen bevor dann Rudelführer Kibo seinen Anspruch geltend machte und zahlreiche Päckchen einsammelte. „Er hat meines auch gefunden“, lachte Louis, der alle Tiere sofort erkennt und stets ganz als Experte immer vom „Silberrücken“ spricht. Hingegen war die vierjährige Emilia mit ihrer kleinen Schwester Josephine zunächst enttäuscht: „Ich hatte eines für Milele gepackt, das hat sich aber auch der Kibo gegriffen“, hat sie gesehen. Aber auch die Gorilla-Dame kam sicher nicht zu kurz, schließlich waren genügend Geschenke da „und Affen könne ja nicht lesen“, weiß die Vierjährige.

Neben der abwechslungsreichen Unterhaltung für Tiere und Besucher hat die Aktion einen positiven Nebeneffekt: Die Spenden der Gönner für das bereit gestellte Material - immerhin 700 Euro - fließen in Projekte zur Rettung der bedrohten Menschenaffen in der Natur. Deshalb ist für Revierleiterin Jarczweski auch sicher: „wir werden im kommenden Jahr wieder eine Geschenkaktion für die Menschenaffen machen - vermutlich auch wieder mit Louis und Emilia.