(uli) - Bei einem Überfall am Sonntag gegen 17.50 auf eine 62-Jährige Frau nach einer Antiquitätenmesse im Römerkastell haben mehrere maskierte Männer Schmuck im Wert von einigen 100 000 Euro erbeutet. Die Frau, die sich mutig zur Wehr setzte, wurde leicht verletzt.

Leider werden auch in der Landeshauptstadt täglich Menschen Opfer von Raubüberfällen. Doch das, was sich am Sonntag im Römerkastell auf einem Parkplatz bei der Phönixhalle abspielte, war mitnichten Alltag. Die Antiquitätenmesse war vorbei und die Aussteller mit dem Abbau beschäftigt. Gegen 17.50 Uhr verließ eine 62 Jahre alte Ausstellerin die Halle und war mit ihrem Schmuckkoffer auf dem Weg zu ihrem Auto. Auf dem Aussteller-Parkplatz hinter der Halle stürmten plötzlich im strömenden Regen drei mit Sturmhauben maskierte Männer auf die Frau zu, bedrohte sie mit einer Schusswaffe und forderten die Herausgabe ihres Schmuckkoffers. In ihm befanden sich Ausstellungsstücke im Wert von einigen 100 000 Euro.

Die 62-Jährige zeigte sich jedoch wenig eingeschüchtert durch die ihr vorgehaltene Waffe. „Sie setzte sich zur Wehr und verweigerte die Herausgabe des Koffers“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Allerdings hatte die mutige Frau keine Chance, zumal im Gerangel die Täter ihr Tränengas ins Gesicht sprühten. Danach flüchteten sie mit einem älteren silberfarbenen BMW Kombi mit italienischer Zulassung, in dem sich ein weiterer Komplize des Trios befand. Eine sofortige Fahndung verlief bislang ohne Ergebnis.

„Zur Klärung der Tat wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet“, sagt der Polizeisprecher. Unter anderem werde auch geprüft, ob es bundesweit in den letzten Monaten Überfälle mit einem ähnlichen Ablauf gegeben habe. Zudem müsse sich die Stuttgarter Staatsanwaltschaft mit den italienischen Behörden wegen des Fluchtfahrzeuges in Verbindung setzen. Der Überfall fand zwar hinter der Halle in Richtung Naststraße statt, dennoch gibt es Zeugen. Die 62-jährige erlitt Schürfwunden und hatte Probleme mit den Augen wegen des Tränengases. Sie musste jedoch nicht stationär in eine Krankenhaus aufgenommen werden.

Zeugen werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 8990-5778 zu melden.