Genießen mit allen Sinnen - dieses Motto wird bei der Kulinart von Besuchern auf vielfältige Weise umgesetzt. Fotos: Eisenmann Quelle: Unbekannt

Von Andrea Eisenmann

Das Römerkastell war am Wochenende fest in den Händen von Feinschmeckern und Designfreunden, die sich bei der Messe kulinart auf Entdeckungstour begaben. Zu sehen und zu testen gab es zahlreiche, nicht alltägliche Produkte und exotische Köstlichkeiten. Und auch ungewöhnliche Urlaubsideen galt es, unter die Lupe zu nehmen.

Der „Ritterschlag“ kam von keiner geringeren als der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). „Der beste Pfeffer“ der Welt urteilte deren Redakteur über die schwarzen Körner, die Ariane Schaub an diesem Wochenende in einer Pyramide aus 100-Gramm-Gläsern vorrätig hat. Die Frage, was ihr Gewürz besonders macht, ist schnell beantwortet. Der Pfeffer, sagt sie, werde nach einem geheimen Rezept in Sri Lanka mit Meersalz fermentiert und nicht - wie sonst üblich - getrocknet. Seit vier Jahren ist die Frankfurterin mit ihrem Produkt auf der kulinart vertreten. Es komme immer häufiger vor, dass Messebesucher zielstrebig zu ihrem Stand eilen. Dass sie für den Pfeffer tiefer in die Tasche greifen müsse, nehme die Kundschaft gern in Kauf. Der Geschmack sei eine Erklärung. „Die Menschen achten aber auch zunehmend bewusster darauf, was sie zu sich nehmen.“

Während Schaub Sterneköche und renommierte Gastronomen zu ihrer Kundschaft zählen kann, steht die Stuttgarterin Pim Ampikitpanich noch ganz am Anfang ihrer Karriere. Vor sieben Monaten hat die Absolventin der Hochschule der Medien ihr Unternehmen „Konkrua“ gegründet - was übersetzt so viel bedeutet, wie „Mensch, der seine Zeit gern in der Küche verbringt“. Ihr Produkt sind Kochboxen mit vorportionierten Zutaten, mit deren Hilfe innerhalb von einer Viertel- bis halben Stunde ein thailändisches Menü auf den Tisch gezaubert werden kann. „Das Problem ist nicht die Zubereitung, sondern man benötigt Zutaten, die sonst nur in riesigen Mengen gekauft und anschließend weggeworfen werden müssen.“

Nicht nur internationale Spezialitäten prägen die kulinart. Auch heimische Produkte gibt es zu entdecken und zu probieren, das Angebot kommt - zumindest kulinarisch - einer Europareise gleich: Weine aus den Neckarvororten, Mineralwasser aus dem Schwarzwald, Mallorquinischer Gin Tonic, Champagner aus Frankreich. Wer möchte, kann Honig aus Stuttgart, Bio-Olivenöl aus Griechenland, das angeblich „beste Pesto der Welt“ oder farbenfrohe Macarons aus dem Elsass testen. Auch Geschenkgutscheine, Designermöbel oder ungewöhnliche Urlaubsangebote finden sich an den Ständen im Römerkastell wieder. Silke Reinhart wirbt für Genussreisen, die vorwiegend nach Italien führen. Für die Veranstalter ist sie voll des Lobes: „Die Messe ist zwar klein, die Stimmung aber richtig familiär. Und mit den Besuchern entwickeln sich immer richtig tolle Gespräche.“