Olaf Schulze, Manfred Schmid, Wilhelm Bauer, Gaby Leicht, Hans Betsch, Friedrich Grimm, Dorothee Krauß, Matthias Busch (v.l.) nahmen den Preis als vorbildliches Heimatmuseum entgegen. Foto: Pro Alt-Cannstatt e.V. Quelle: Unbekannt

(uli) - Kosten und Mühe haben sich gelohnt: Das Stadtmuseum beim Klösterle, das vom Verein Pro Alt-Cannstatt ehrenamtlich betreut wird und nach einer umfangreichen Umgestaltung und Sanierung vor einem Jahr wiedereröffnet wurde, erhielt vom Arbeitskreis Heimatpflege des Regierungsbezirks Stuttgart einen Preis als vorbildliches Heimatmuseum.

Was die Planer und Architekten im Jahr 2016 für rund 150 000 Euro im Stadtmuseum umsetzten, hat Eindruck hinterlassen. „Maßgebend für die Auszeichnung waren die lebendige Darstellung und Besucherfreundlichkeit, das ehrenamtliche Engagement sowie insbesondere ein wissenschaftliches Konzept, das die wahrheitsgetreue Geschichtsvermittlung berücksichtigt“, sagt der Vorsitzende des Arbeitskreises und Landtagsabgeordnete Paul Nemeth.

Vor allem die 19 Meter langen Panorama-Vitrine mit historischen Objekten aus und über die Geschichte Bad Cannstatts hatte offenbar Eindruck hinterlassen. Beispielsweise können im Stadtmuseum per Knopfdruck sechs verschiedene Texte angehört werden. Die 162 Original-Objekte werden sowohl in Vitrinen als auch in über 30 ausziehbaren Schubladen ausgestellt. Außerdem können Fotografien in digitalen Bilderrahmen angesehen werden.

Das Preisgeld in Höhe von 2000 Euro wurde im Rahmen eines Festakts in Ludwigsburg an die Verantwortlichen des Stadtmuseums übergeben. Vom Planungsstab Stadtmuseum Stuttgart, der auch die Einrichtung in Bad Cannstatt betreut, war Manfred Schmid, außerdem eine Delegation von Pro Alt-Cannstatt mit dem Vorsitzenden Olaf Schulze gekommen.

Am Stadtmuseum gefiel den Juroren das zeitgemäße Konzept. Hier wird nicht nur die in 15 verschiedene Themenkreise gegliederte wechselvolle Stadtgeschichte erläutert, das Museum trägt zudem der kulturellen Vielfalt Cannstatts Rechnung, indem beispielsweise unter dem Thema „Heimatstadt“ auch Flüchtlinge und Fremdarbeiter thematisiert werden.

Vorbildlich ist laut der Jury auch das ehrenamtliche Engagement des Vereins Pro Alt-Cannstatt, der sich jahrelang für den Erhalt des historischen Gebäudes einsetzte und bis heute das Museum finanziell und ideell unterstützt, Führungen, Vorträge und Sonderöffnungen anbietet. Durch Unterstützung des Gartenbauvereins kann der Cannstatter Urban dauerhaft gezeigt werden und dank einer großzügigen privaten Spende wurde die Dauerausstellung um einen begehbaren Stadtplan ergänzt. „Die Art und Weise, wie hier Häusern Heimat vermittelt wird, kann als mustergültig bezeichnet werden“, betonte Regierungspräsident Wolfgang Reimer im Rahmen des Festaktes.