Eine historische Straßenbahn durch Bad Cannstatt. Foto: SSB Quelle: Unbekannt

(if) - Die Idee von Gerhard Veyhl, eine historische Straßenbahn durch Bad Cannstatt zu wichtigen Kulturstätten fahren zu lassen, stößt auf positive Resonanz. Der Bezirksbeirat der Freien Wähler hat seinen Vorschlag nun der Gemeinderatsfraktion präsentiert.

„Dort ist die Idee sehr positiv entgegengenommen worden“, sagt Veyhl. Wie berichtet, schlägt der Cannstatter vor, nach dem Vorbild anderer großer Städte wie etwa Lissabon, historische Straßenbahnen fahren zu lassen, die wichtige kulturelle Punkte miteinander verbinden. Auch sieht er verkehrstechnische Vorteile: Eine historische Straßenbahnlinie als Frequenzbringer im eingeschränkten Regelbetrieb.

Die Linie 28 fährt in Lissabon regelmäßig zu den wichtigen Kulturstätten bergauf und bergab. Diese Straßenbahn ist dort 100 Jahre alt und wird sehr sehr gut genutzt. Sie ist dort nicht nur ein Touristenmagnet. Das könnte sich Veyhl auch in Bad Cannstatt vorstellen. Ausgangspunkt könnte dann die Straßenbahnwelt im Veielbrunnenweg sein.

Im Expertengespräch sei nun festgestellt worden, dass es von der technischen Seite her möglich und machbar sei, es eine Vision, aber keine Utopie sei, allerdings mit sehr hohem Kostenaufwand. Dem entsprechend will Veyhl nun eine nächste Runde gehen, denn das Projekt sei aus dem Haushalt der SSB nicht finanzierbar. Dafür wäre ein eigenes Investitionsprogramm notwendig, das über den Gemeinderat laufen muss, so Veyhl.

Deshalb hat er die Idee der Gemeinderatsfraktion vorgestellt. Dort wurde sie als sehr innovativ beurteilt, freut sich der Cannstatter und sie sehen die Möglichkeit, es als sinnvolles Vorhaben weiter zu verfolgen. Als nächstes wird die Fraktion der Freien Wähler mit dem SSB-Vorstand Arnold sprechen. „Es geht auf einem guten Weg weiter“, so Veyhl. Auch plant er eine Informationsveranstaltung in Bad Cannstatt mit Betroffenen in diesen Jahr.

So stellt sich Veyhl die historische Straßenbahnlinie vor: Vom Depot aus könnte die Bahn starten. Eine Endstation könnte das Mercedes-Museum sein, die andere Strecke könne über die König-Karls-Brücke am Mineralbad Leuze, zur Wilhelma, zum Wilhelma-Theater, über die Rosensteinbrücke in die Badstraße auf die 13er-Trasse, dann könnte die Bahn über die Waiblinger Straße hoch bis zum Uffkirchhof in die Taubenheimstraße fahren. Von dort zum Kursaal, vorbei an der Daimler-Gedächtnisstätte und über die König-Karl-Straße über den Wilhelmsplatz zur Straßenbahnwelt. So stellt sich Veyhl einen Rundkurs für die historische Straßenbahn vor. Beim Depot liegen die Schienen schon, in manchen anderen Bereichen müsste noch eine zusätzliche Schiene gelegt werden.

Die Straßenbahn soll dann die wichtigen Punkte wie Mercedes-Museum, Daimler-Stadion, Porsche-Arena, Hanns-Martin-Schleyer-Halle anfahren, das künftige Sportbad, die Straßenbahnwelt, dann das Mineralbad Leuze und das Bad Berg. Auf der anderen Seite das Schloss Rosenstein, den Neckar-Käpt‘n, die Wilhelma und das Wilhelma-Theater. Dann durch die Innenstadt Cannstatts geht es Richtung Kursaal mit Blick auf das nahe Mineralbad Cannstatt einschließlich das Weingut der Stadt Stuttgart. „Dort können sich Touristen Präsente besorgen, bevor sie in die Altstadt weiterfahren“, so Veyhl. Auch das Ticket-System in Lissabon sieht er als attraktiv: Dort gibt es Fahrkarten, mit denen können Bus, Straßenbahn, Zug, Fähre über den Tejo und die Métro mit einem Ticket benutzt werden.