Quelle: Unbekannt

Die Initiative Cleanup Network ist weiter aktiv und plant am 28. September die nächste Aktion am Neckar auf dem Gelände des Stuttgart-Cannstatter Ruderclubs, um Müll zu beseitigen.

Bad CannstattMüll verschandelt in vielen Großstädten das Stadtbild und die Umwelt. Genau so auch in Stuttgart. Um dies zu ändern, hat Thomas Venugopal 2018 die Initiative Cleanup Network gegründet. In regelmäßigen Abständen treffen sich ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger an neuralgischen Punkten in der Stadt, um zusammen Müll aufzusammeln. Schon dreimal trafen sie sich dabei auch in Bad Cannstatt. Etwa am Bahnhof. Am 28. September findet zusammen mit dem Stuttgart-Cannstatter Ruderclub auf deren Gelände in Hofen eine Aufräumaktion statt. Anfang Oktober soll dann die Seelbergstraße folgen. Mitmachen kann und soll jeder.

Die Idee zur Gründung der Initiative kam Venugopal im Thailand-Urlaub. Er befand sich an einem Strand, als ihm auf einmal auffiel, wie zugemüllt dieser war. „Die Leute saßen mittendrin und schienen den Müll gar nicht mehr zu bemerken“, sagt er. Also schnappte er sich an der Strandbar Behälter und begann den Unrat aufzusammeln. „Spontan kamen Leute dazu und nach kurzer Zeit war der Strand wieder sauber.“

Zurück in Stuttgart kam die endgültige Initialzündung dann am Marienplatz im Süden der Stadt. Auch dort beobachtete er Menschen, die mitten im Müll saßen. Eigenhändig begann er den Müll aufzusammeln. Daraus entstanden regelmäßige Aufräum-Treffen – damals nur mit Freunden. „Es folgte Aufräumaktion nach Aufräumaktion“, beschreibt Venugopal die Anfänge. Immer mehr Leute kamen dazu. Mittlerweile hat die Initiative 20 Cleanups durchgeführt – drei davon in Bad Cannstatt – und dabei 490 Mitglieder gewonnen. „Im Schnitt sammeln 30 Leute 250 Liter Müll bei einer Aktion.“ Deutschlandweit haben sich 49 Initiativen, manche mit mehreren Tausend Mitgliedern unter dem Dach des Cleanup Network zusammengefunden. Das Ziel: „Wir wollen Menschen aufrütteln, ein Vorbild sein und andere Menschen inspirieren es uns gleich zu tun“, so Venugopal. Dabei sei es ganz wichtig, dass das Cleanup Network keine private Müllabfuhr sei, die man einfach rufen könne, wenn man irgendwo Müll entdeckt. Dafür sei immer noch die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) und die Verwaltung zuständig. Die AWS stellt die Ausrüstung. Aber die Arbeit mit dem städtischen Müllbetrieb, der Verwaltung und auch der Stuttgarter Straßenbahn AG (SSB) sei nicht immer ganz einfach. „Wir weisen immer wieder darauf hin, dass an U-Bahn- und Bushaltestellen Aschenbecher aufgestellt werden sollten.“ Viele Menschen wissen nicht, wie giftig Zigarettenkippen seien. „Kippen sind eigentlich Sondermüll, der Giftstoffe wie Blei, Arsen und Chrom enthalten. Diese toxikologische Begebenheit hat die Stadt noch nicht auf dem Schirm“, so Venugopal. Die zuständigen Stellen würden sich immer wieder gegenseitig die Zuständigkeiten zuschieben.

Nun geht es vom Land aufs Wasser. „Eine Neckar-Aktion wollten wir schon lange machen“, so der Initiator. Über einen gemeinsamen Freund kam Venugopal mit Ruderclub-Mitglied Michael Weh in Kontakt. Sie waren beide gleich überzeugt von der Idee, den städtischen Fluss ins Visier zu nehmen. „So wie es aussieht, wird diese Aktion größer. Allein vom Ruderclub haben sich schon 30 bis 40 Leute angemeldet.“ Mit dabei sind auch die Stehpaddler von „wannaSUP“. Angefragt habe das Cleanup Network auch die Neckarfreunde und die Mitglieder des Neckarwelle-Vereins. „Durch unsere Neckar-Aktion wollen wir auch auf dessen Wasserqualität und Zugänglichkeit aufmerksam machen. Das sind die Synergieeffekte, die durch so ein Netzwerk möglich sind.“

In nächster Zeit wolle die Initiative zu einem richtigen Verein werden. „Das hat viele Vorteile“, sagt Venugopal. Man habe ein glaubhafteres Standing bei der Kommunikation mit den verschiedenen Institutionen, das Spenden sammeln würde vereinfacht und als Verein würde man die Struktur innerhalb der Organisation verbessern.

Das gemeinsame Neckar-Cleanup von Cleanup Network und Stuttgart-Cannstatter Ruderclub findet am Samstag, 28. September, von 10 bis 13 Uhr auf dem Gelände des Ruderclubs, Wagrainstraße 140, statt. Mitmachen kann jeder. Weitere Infos zum Cleanup Network gibt es unter: www.cleanupnetwork.com.