Quelle: Unbekannt

Die Kurpark-Brunnen sollen dringend saniert werden. Doch das Garten-, Friedhofs- und Forstamt findet keine passende Baufirma, seit Monaten.

Bad Cannstatt Seit Jahren gibt es den Wunsch von vielen Seiten, dass die Kurparkbrunnen und Wege im oberen Kurpark saniert werden. Es war auch fest damit gerechnet worden, dass in Kürze die Arbeiten beginnen, wie wir berichtet haben. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt will dies auch verwirklichen, doch es sind nun nochmals Probleme aufgetreten, die einen Start verzögern.

Der Grund: Das Amt findet keine Firma, die die Brunnen-Sanierung erledigt. „Wir mussten schon zweimal ausschreiben“, sagt Walter Wagner vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Es sei einfach schwierig, eine Firma zu finden, die den Anforderungen gerecht wird. „Wir sind noch im Sondierungsprozess“, sagt Wagner. Das Amt wolle nicht einen Haufen Geld ausgeben und dann sei es nicht richtig gemacht. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt wolle auch noch ein paar Wegeabschnitte sanieren. In den oberen Anlagen schaue der Schotter heraus. Das soll verbessert werden. Vor allem die obere Brunnenanlage aber bereitet dem Amt Sorgen mit der Natursteineinfassung. Dies seien anspruchsvolle Arbeiten. „Wir hätten gerne im Juli angefangen, das ist noch ein Wunsch“, so Wagner. Doch auch die zweite Ausschreibung war – wie die erste im Frühjahr 2017 – ein Flop.

Harte Vergabevorschriften

Auch der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, Volker Schirner, erklärt , dass in diesem Jahr die Sanierung der Kurparkanlagen starten soll. „Wir haben aber Vergabevorschriften, die sind sehr dezidiert“, so Schirner. So etwas müsse mit höchster Rechtssicherheit geschehen, da hier öffentliche Gelder ausgegeben werden. Und auf die Brunnenanlagen gebe es fünf Jahre Gewährleistung. Das müsse gut gemacht werden. „Deshalb tun wir uns schwer“, so Schirner.

Im oberen Kurpark ist die Brunnenschale, die aus teurem Naturstein besteht, kaputt. Auch die Technik des Brunnens sei veraltet und soll saniert werden. Insgesamt muss das Gartenamt hier 150 000 Euro investieren.

Was andere Bereiche im Kurpark betrifft, so gibt es einen extra Auftrag zur Wegesanierung für rund 200 000 Euro. Dafür laufe derzeit ebenfalls noch das Ausschreibungsverfahren. Wenn das Geld reicht, so sollen auch neue Bänke angeschafft und das Schachfeld saniert werden. „Die Gelder haben wir, wir wollen sie nicht umschreiben, sondern in diesem Jahr beginnen“, erklärt Schirner.

Lange Vorgeschichte

Viele Bürger und Bezirksbeiratsfraktionen haben in den letzten Jahren immer wieder auf den schlechten Zustand des Oberen Kurparks hingewiesen. Und auch die Kommunalpolitik hat entsprechende Anträge formuliert und auf eine Sanierung gepocht. Zudem tauchte das Thema auch im Bürgerhaushalt auf. Und bereits 014 hatte die CDU in einem Antrag im Bezirksbeirat Bad Cannstatt auf den schlechten Zustand der Wege aufmerksam gemacht, einschließlich der Verschandelung der Mauern durch Graffiti. So ist die Wandelhalle in der Nähe des Daimlerturms, der Turm selber sowie jede Menge Bänke immer wieder von Graffiti-Schmierereien betroffen.

Doch gerade dieses Problem taucht auch in den Unteren Anlagen auf. Wie mehrfach berichtet gibt es auch dort immer wieder Graffiti-Schmiereien, insbesondere im Bereich des Spielplatzes und beim Gerätehaus des Garten-, Friedhofs- und Forstamts. Eine Maßnahme dagegen war die Fliesen-Kunst-Aktion von Lehrerin Renate Esenwein, die die Mauern und das Haus mit bemalten Fliesen zusammen mit Schülern des Kepler-Gymnasiums gestaltet hat, um gegen die Graffiti-Schmierer die Kunst zu setzen.