Ungenutzt stehen die Spielgeräte im Außenbereich der Olgakrippe. Wegen baulicher Mängel wurde der Bereich noch nicht freigegeben. Foto: Gökalp Quelle: Unbekannt

(erg) - Seit neun Monaten befindet sich die Olgakrippe in ihrem Interimsquartier in der Sichelstraße. Noch immer kann der Außenbereich der Kindertagesstätte nicht genutzt werden. Wegen baulichen Mängeln hat das Amt für Liegenschaften und Wohnen die Freigabe verschoben. Erst jetzt kündigt die Stadt die Freigabe für die Spielgeräte zum 21. September an.

Beate Wagner, Leiterin der Olgakrippe, kann nur noch mit dem Kopf schütteln. Direkt vor dem Gebäude in der Sichelstraße befindet sich seit einiger Zeit ein Spielplatz mit Geräten wie einer Schaukel und einem Spielturm. Jedoch durften die 90 Kinder der Kita seit ihrem Einzug Anfang des Jahres nur schauen, aber nicht anfassen. Der Bereich muss erst vom Amt für Liegenschaften und Wohnen freigegeben werden. „Zuletzt wurde mir gesagt, dass zum 18. August alles fertig sei. Ich weiß jetzt nicht mehr, was ich glauben soll“, so Wagner. Wegen des fehlenden Außenbereichs musste, wie berichtet, Anfang Juli bereits das Sommerfest ausfallen. Nun hoffen die Mitarbeiter, Kinder und Eltern darauf, dass der nächste Termin eingehalten wird. „Der Außenbereich ist fast fertig“, sagt Thomas Zügel, Leiter des Amts für Liegenschaften und Wohnen. Zuletzt gab es am 21. August eine Begehung mit Vertretern des Garten-, Friedhofs- und Forstamts. Dabei wurden noch einige Mängel festgestellt. Diese sollen laut Zügel noch heute behoben werden. Danach müsse der Bereich noch zusätzlich vom Baurechtsamt und anschließend von der Unfallkasse begangen werden. „Nach Abschluss ihrer Inspektionen kann der Spielplatz ab 21. September dann genutzt werden“, verspricht Zügel.

Damit die Kinder in den vergangenen Monaten dennoch im Freien Spielen konnten, wussten sich die Erzieherinnen zu helfen. „Wir machen bei gutem Wetter einen Ausflug in den Kurpark oder den Spielplatz Neckarine in der Hofener Straße“, so Wagner. Das Problem sei jedoch, dass die Ausflüge jedes Mal sehr aufwändig für die Mitarbeiter seien. Zumal einige Kinder noch gewickelt würden und daher Taschen mit Windeln, Hygieneprodukten und Verpflegung vorbereitet werden müssten.

Seit dem Einzug in das Interimsquartier gab es einige Herausforderungen für die Kita. Bereits im Januar musste die Einrichtung wegen fehlendem Brandschutz für einige Tage geschlossen werden. Zudem waren sie nach dem Umzug in die Sichelstraße von der Stadt aufgefordert worden, Miete zu zahlen - erstmals seit 140 Jahren. Die Mietkosten begründete OB Kuhn in einer Antwort auf einen SPD-Antrag damit, dass sich die Rechtsbeziehungen zwischen dem Träger Olgakrippe und der Stadt auf die kostenfreie Überlassung des Gebäudes beschränkt und nicht der Träger beschenkt worden sei, durch den Schenkungsvertrag vom 16. Dezember 1877.