Insgesamt 3,6 Millionen Euro investiert die Stadt ins Leuzebad, ein Großteil davon in ein modernes Foyer. Foto: Nagel - Nagel

Bereiche des Mineralbads Leuze sind in die Jahre gekommen. Der Gemeinderat hat deshalb insgesamt 3,6 Millionen Euro Sanierungsgelder bewilligt.

Stuttgart-OstBereiche des Mineralbads Leuze sind in die Jahre gekommen oder durch die direkt angrenzende Großbaustelle in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Gemeinderat hatte deshalb insgesamt 3,6 Millionen Euro Sanierungsgelder bewilligt, womit unter anderem das Foyer umgestaltet und modernisiert werden soll. Die gute Nachrichten: Das Gesamtpaket, das die Bäderbetriebe geschnürt haben, wird mit 2,1 Millionen Euro günstiger, als veranschlagt.

Insgesamt 16 Frei-, Stadt- und Mineralbäder hat Stuttgart und darf zurecht stolz auf sein facettenreiches Schwimm- und Wellnessangebot sein. Das hat jedoch seinen Preis: Viele der Einrichtungen sind Jahrzehnte alt, was die Sanierungs- und Instandhaltungskosten in die Millionen treibt. Bestes Beispiel ist das Mineralbad Berg. Das Kultbad wird momentan für mehr als 30 Millionen Euro generalsaniert. Und auch das Hallenbad in Vaihingen muss im Dezember für neun Monate geschlossen und für 3,3 Millionen Euro saniert werden. Rechnet man die 12,5 Millionen Euro für das Hallenbad Feuerbach dazu, so hat die Stadt in den vergangenen zehn Jahren fast 100 Millionen in seine Bäder investiert.

Da erscheinen die 2,1 Millionen Euro für das Leuze fast schon ein Klacks, allerdings sind die Maßnahmen dringend nötig. Denn das Traditionsbad ist mit jährlich rund 700 000 Sauna- und Badegästen das Flaggschiff in Stuttgarts Bäderlandschaft. Durch die Bauarbeiten am Leuzeknoten ist es jedoch in leichte Schieflage geraten. Fast die Hälfte der Liegewiese samt den Sportflächen mit dem Beach-Volleyball-Feld fiel der Baustelle zum Opfer. Doch ein weiterer Grund für sinkende Besucherzahlen waren laut der Bäderverantwortlichen verstopfte Zufahrtsstraßen sowie die vielen Umleitungen der Wegeführung für Passanten und Radler. Auch der Baustellenlärm hatte offenbar vielen Stammgästen den Badespaß vermiest. Allein 2014, als Baubeginn am Leuzeknoten war, wurde ein Verlust von 50 000 Badegästen gegenüber dem Vorjahr registriert.

Bis zur Saison 2019 fertig

Die benachbarte Baustelle ist allerdings nur die eine Seite. Denn in einigen Bereichen ist das Traditionsbad schlicht und ergreifend „in die Tage gekommen“ und marode. „Die erste Maßnahme, der Spielplatz im Außenbereich, ist bereits fertig“, sagt Jens Böhm, der für die Öffentlichkeitsarbeit bei dem Eigenbetrieb zuständig. Als zweite soll jetzt im Herbst die Sport- und Liegewiese, die wegen der Bauarbeiten stillgelegt wurde und ziemlich übel aussieht, komplett erneuert werden. „Kurz darauf fällt der Startschuss für die Sanierung des Kinderaußenbeckens“, sagt Jens Böhm. Nach mehr als 30 Jahren sei auch hier eine Sanierung dringend notwendig. „Zur Badesaion 2019 sollen beide Maßnahmen fertig sein. Das größte Projekt startet wohl im Herbst und betrifft das Foyer, das 35 Jahre auf dem Buckel hat und im großen Stil auf Vordermann gebracht werden soll.

Der Umbau des Eingangs- und Kassenbereichs ist nötig, da dort Schäden und Abnutzungen vor allem an der Akustikdecke sowie an der Glasfassade und der Dachabdichtung vorhanden sind. Der mit Naturstein belegte Boden bleibt als Teil des Gesamtkonzeptes erhalten, lediglich beschädigte Bodenplatten werden ausgetauscht. Die Gipsbetondecke der Eingangshalle wurde mehrfach gestrichen, ein weiterer Anstrich ist jedoch nicht möglich, von daher wird die Decke komplett entfernt. Die dadurch freigelegten Lüftungs- und Sanitärleitungen werden in diesem Zuge auch erneuert. Gleiches gilt für die teilweise undichte Glasfassade.

Shop im Eingangsbereich

Durch die Sanierung des Foyers sollen nicht nur technische Probleme behoben werden, sondern auch der optische Eindruck verschönert und die Besucherströme serviceorientiert verbessert werden. Der Windfang am Eingang wird verbreitert und der Zugang durch automatische Türöffner erleichtert. Durch den Umbau soll auch Platz für einen kleinen Shop entstehen, denn mit dem Verkauf von Badeartikel erhoffen sich die Bäderverantwortlichen zusätzliche Einnahmen.

Auch die Kassenanlage entspricht nicht mehr den Ansprüchen eines modernen Bads und wird umgestaltet. Was wichtig ist: Künftig soll es eine barrierefreie Toilette auch im Eingangsbereich geben. Während der Bauarbeiten wird der Zugang über die bisherige Kassenanlage nicht möglich sein. Stattdessen wird eine provisorische Kassenanlage im Freibereich eingerichtet. Der Badegast kann über eine Außenfreitreppe zu den ein Stockwerk tiefer liegenden Umkleidekabinen gelangen. Da dieser Zugang nicht barrierefrei ist, muss zusätzliches Personal zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung beziehungsweise auch dem Transport von Kinderwagen zur Verfügung gestellt werden.