Die Arbeiten für die separate Busspur auf der Cannstatter Straße Foto: Nagel - Nagel

Die vorbereitenden Maßnahmen für die Schellbuslinie, die am 15. Oktober starten soll, sind abgeschlossen. Kernstück der neuen Linie ist die 800 Meter lange Busspur in der Cannstatter Straße.

Bad CannstattIn zehn Tagen ist es soweit. Die Expressbusverbindung – ihr offizieller Name lautet Schnellbus X 1 – nimmt am 15. Oktober ihren Betrieb auf. Busse pendeln dann im 5-Minuten-Takt zwischen dem Cannstatter Wilhelmsplatz und der Stuttgarter City und soll die Stadtbahnlinie U 1 entlasten. Damit der Bus nicht im Stau stecken bleibt, musste das Tiefbauamt etliche Baumaßnahmen auf der Strecke umsetzen. Zudem wurden die Ampelschaltungen vor allem am Wilhelmsplatz in den vergangenen Wochen optimiert. „Die neuen Programme sind aufgespielt und die Signaltechnik läuft bereits“, sagt Jochen Hutt, stellvertretender Leiter des Tiefbauamts.

Auch baulich sei der Verkehrsknoten so hergerichtet worden, dass der Expressbus vor allem zu den Stoßzeiten keine Probleme haben sollte. Seit einigen Wochen ist die Einfahrt in die Wilhelmstraße und in Richtung Kursaal zweispurige. Diese Umstellung war nötig, da an der Ampel die Autofahrer wegen des Schnellbusses und der neuen Stadtbahnlinie U 16, die mit dem Fahrplanwechsel ihren Betrieb aufnehmen soll, kürzere Grünphasen zur Verfügung hat. Möglich wurde diese Ampelschaltung, da eine Spur auf der König-Karl-Straße in Richtung Fellbach aufgegeben wurde. Insgesamt wurden 25 Lichtsignalanlagen umgestellt und optimiert. Hutt: „Der Schnellbus ist jetzt auf der gesamten Strecke bevorrechtigt“.

Die insgesamt fünf Bussschleusen sind ebenfalls schon lange fertig. Zwei davon (jeweils eine stadtein- und stadtauswärts) waren auf der König-Karls-Brücke nötig, um hier dem Expressbus freie Fahrt zu ermöglichen. „Das Herzstück der neuen Linie ist jedoch in der Cannstatter Straße“, sagt Hutt. Hier wurde auf rund 800 Metern ein Richtungswechselbetrieb – sprich eine eigene Busspur – auf der stadtauswärtigen Seite eingerichtet.

„Wir sind baulich vor wenigen Tagen fertig geworden“, so Hutt. Momentan werden von der SSB Probefahrten durchgeführt. „Einzig im Bereich Tor-/Eberhardstraße sind wir baulich noch nicht ganz fertig“, erklärt der stellvertretende Amtsleiter. Eigentlich steht der ersten Fahrt am 15. Oktober nichts mehr im Weg, auch nicht die Tatsache, dass sich die Sanierungsarbeiten im Schwanenplatztunnel um einige Wochen verzögert haben.

Was die Tarife angeht, so gilt auf der X1-Linie die bestehende VVS-Kurzstreckenregelung des (bis drei Haltestellen nach Einstieg). Damit gelangen Fahrgäste mit einem Kurzstreckenticket vom Wilhelmsplatz bis in die Innenstadt zum Wilhelmsbau. Die Fahrzeit beträgt auf diesem Abschnitt zwölf Minuten. Der Schnellbus ist die erste Buslinie in der Landeshauptstadt, die alle fünf Minuten fährt. Im Bus kann ab Anfang 2019 bargeld- und kontaktlos bezahlt werden. Zudem verfügen alle Fahrzeuge auf der Linie X1 über ein offenes WLAN und USB-Ladebuchsen.

Der Schnellbus hat vor allem die Aufgabe, die überlastete Stadtbahnlinie U 1 zu unterstützen“, begründet Wolfgang Arnold, Technischer Vorstand bei der SSB, die aufwendige Maßnahme. Heute können auf dieser Linie nur 40 Meter lange Züge verkehren. Um künftig 80 Meter lange Stadtbahnen fahren zu lassen, müssen die Hochbahnsteige entsprechend ausgebaut werden. Arnold: „Bis dieser Umbau erledigt ist, soll der Expressbus als Parallellinie zur U 1 zwischen Bad Cannstatt und der City pendeln.“