Bunt gescheckt zeigt sich der Nachwuchs bei den Afrikanischen Zwergziegen. Foto: Wilhelma - Wilhelma

Pünktlich zu den Osterfeiertagen gab es reichlich Nachwuchs auf dem Wilhelma-Schaubauernhof. Hier tummeln sich 18 Lämmer und Zicklein.

Bad CannstattNicht zu warm und trocken – es könnte vom Wetter her ein perfektes Wilhelma-Wochenende werden. Denn erfahrungsgemäß nützen viele Tier- und Pflanzenfreunde die Osterfeiertage, um dem zoologisch-botanischen Garten einen Besuch abzustatten. Grund genug gibt es auch in diesem Jahr. Nicht nur, dass Deutschlands größtes Krokodil namens Frederick seine Schüchternheit abgelegt hat und sich immer öfter seinem Publikum zeigt. Auch gab es in den vergangenen Wochen wieder jede Menge Nachwuchs.

Buntes Treiben herrscht vor allem auf dem beliebten Schaubauernhof. Weiß gesprenkelt, braun gescheckt oder tiefschwarz zeigen sich dort die Jungtiere der Skudden, Afrikanischen Zwergziegen und Kamerunschafe. Insgesamt 18 niedliche Lämmer und Zicklein toben derzeit mit flinken Sprüngen über das frische Frühlingsgras, weiterer Zuwachs wird in den nächsten Tagen erwartet.

Jedes Muttertier bekommt üblicherweise ein bis zwei Jungtiere, aber auch Drillings- oder sogar Vierlingsgeburten sind bei Schafen und Ziegen möglich. Unterstützung benötigen die Tiere dabei in der Regel nicht. „Der Unterstand ist zu dieser Zeit besonders dick eingestreut“, erklärt Revierleiter Stephan Paspalaris. „Die Tiere sind aber sehr robust und wetterresistent. Sie legen sich auch mal draußen ab, wenn sie ihren Nachwuchs zur Welt bringen.“ Trotzdem schauen die Tierpfleger mehrmals täglich bei ihren Schützlingen nach dem Rechten. „Es ist schon wichtig, dass sie möglichst alles alleine machen. Nach zehn Minuten stehen die Kleinen bereits auf und laufen ihren Müttern hinterher.“ Die neugeborenen Zicklein erproben ihre Geschicklichkeit sogar gleich vom ersten Tag an und hüpfen munter über Steine und Baumstämme. „Die kleinen Zwergziegen steigen selbst auf den Kamerunschafen herum“, erzählt Paspalaris. „Die tragen ihre Rückenmassagen aber meistens mit Fassung.“ Dabei müssen die geduldigen Hausschafe auch noch ihren eigenen Nachwuchs im Auge behalten. Eines der Lämmer sticht in diesem Jahr besonders hervor: Statt der typischen kastanienbraunen Färbung mit dunkler Zeichnung glänzt das kleine Kamerunschaf mit einem komplett schwarzen Haarkleid. Während diese quirligen Winzlinge ihre Mütter im Streichelgehege ordentlich auf Trab halten, herrscht in der Kinderstube des Kuhstalls eher Gelassenheit. Die Kälber der Limpurger Rinder kann man schließlich schon zu den etwas älteren Bewohnern des Hornträger-Horts im Schaubauernhof zählen. Bereits sechs Wochen alt ist der größte der drei rotbraunen Nachwuchsbullen, die es sich gern in ihrem Bett aus Heu gemütlich machen.

Auch auf der Felsenanlage sind seit der vergangenen Woche kleine Kletterkünstler unterwegs. Vier Geburten gab es Anfang April bei den afrikanischen Mähnenspringern, die sich ihr Gehege mit den Klippschliefern und Blutbrustpavianen teilen. Diese betrachten den Nachwuchs zwar mit neugierigen Blicken, lassen sich in ihrem gewohnten Tagesablauf aber nicht von den aufgeweckten Neuzugängen stören. Nur wenn die Jungspunde aus der Affenbande sich zu sehr an die kleinen Mähnenspringer heranwagen, treten die Mutterschafe schützend dazwischen. Sie behalten ihre Kitze anfangs lieber besonders dicht in der Nähe. In einigen Wochen kann man Äffchen und Zicklein dann vielleicht schon beim gemeinsamen Gipfelstürmen beobachten.