Seit Tagen werfen Müllsünder ihren Abfall in die Rabatte. Foto: Nagel - Nagel

Es ist eine Sauerei. Müllsünder entsorgen ihren Abfall in einer Rabatte auf dem Holzmarkt hinter der Stadtkirche.

Bad CannstattDie Stadt Stuttgart will verstärkt gegen Müllsünder vorgehen und rüstet im Kampf gegen das schmuddelige Stadtbild – vornehmlich sind die City und die Stadtteilzentren betroffen – kräftig auf (wir berichteten). Für die Umsetzung hat der Gemeinderat 2017 insgesamt zehn Millionen Euro genehmigt. Das Programm, das jetzt starten soll, beinhaltet neben mehr Mitarbeitern und Abfallbehältern auch eine groß angelegte Sauberkampagne sowie härtere Strafen für Müllsünder, sofern sie auf frischer Tat ertappt werden. Wer bisher eine Bananenschale oder Zigarettenschachtel einfach fallen ließ, lief Gefahr, mit maximal 100 Euro zur Kasse gebeten zu werden – jetzt kann ihn das bis zu 250 Euro kosten. Für das Zertrümmern einer Glasflasche können sogar 800 Euro fällig werden.

Wer einen Blick auf die große Rabatte hinter der Stadtkirche wirft, der wird zugeben, dass solche drastischen Strafen überfällig sind. Was sich an Wohlstandsmüll in den vergangenen Wochen dort angesammelt hat, ist wirklich übel. Zigarettenschachteln und jede Menge Schnapsfläschchen, Kugelschreiber, Tetrapacks, Dosen, leere Plastiktüten und Plastikbecher. Sogar einen Übertopf hat hier ein Müllsünder frech entsorgt.

„Eine Gemeindemitglied hat die wilde Müllkippe gemeldet“, sagt Stadtkirchenpfarrer Florian Link. In der kleinen Grünfläche werde immer wieder Abfall entsorgt. Doch so schlimm, wie es sich zur Zeit präsentiere, habe es noch nie ausgesehen. Übrigens: Zuständig dafür ist die Stadt und nicht die Kirche. „Unser Mesner fegt rund um die Kirche mindestens einmal die Woche“, so Link. Das Sauberhalten der Rabatte gehöre nicht dazu. Mittlerweile hat auch Bezirksvorsteher Bernd Marcel-Löffler zum Hören gegriffen und das Garten-, Friedhofs- und Forstamt über die Müllsünde an der Stadtkirche informiert. „Es wäre schön, wenn noch vor dem Sonntagsgottesdienst gereinigt wird“, so der Stadtkirchenpfarrer.