Das Mehrgenerationenhaus am Römerkastell soll im Juli fertig sein. Foto: Bachir - Bachir

Das Mehrgenerationenhaus im Römerkastell 69 soll im Juli fertig werden. Die Arbeiten befinden sich dafür auf der Zielgeraden. Auch eine Senioren-Wohngemeinschaft soll dort einziehen. Dazu gibt es am 19. Februar eine Informationsveranstaltung.

Bad Cannstatt Der Bau des Mehrgenerationenhauses im Hallschlag befindet sich auf der Zielgeraden. „Das Gebäude in der Straße Am Römerkastell 69 ist der wichtigste Bestandteil der Sozialen Stadt. Denn alle sozialen Projekte finden dort statt“, sagt Stadtplanerin Ulrike Bachir. Das sogenannte Leuchtturmprojekt soll im Juli fertig. Ein Einweihungstermin steht noch nicht fest. Unabhängig davon macht die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG), die das Grundstück von der Stadt erworben hat und hier gut sechs Millionen Euro investiert, Nägel mit Köpfen und lädt am 19. Februar zu einer Infoveranstaltung wegen der dort geplanten Pflege-Wohngemeinschaft ein.

Über dieses Wohnmodell werden nun Fachleute der SWSG und des Stuttgarter Sozialamts im Gemeinschaftsraum in der Essener Straße 17 informieren. „Die Pflege-WG ist eine Möglichkeit, jenseits der Heimbetreuung als pflegebedürftiger Mensch in Würde zu leben“, sagt SWSG-Pressesprecher Peter Schwab. Die WG-Mitglieder, wenn sie nicht mehr dazu in der Lage sind, ihre Angehörigen, entscheiden über den Einsatz eines mobilen Pflegedienstes, einen Alltagsbegleiter und organisieren sich selbst. „Sie bilden eine sogenannte Auftraggeber-Gemeinschaft“, so Schwab. Die Mitglieder helfen natürlich mit, so gut sie können. „Ihre Alltagsfähigkeiten werden so gefördert und es entsteht eine Gemeinschaft in einer überschaubaren Einheit für neun Bewohner“, so der SWSG-Sprecher.

Und so wird die Konzeption umgesetzt: Die Mitglieder der Wohngemeinschaft schließen mit der SWSG einen Mietvertrag über ihr Zimmer und die Gemeinschaftsflächen ab. Sie selbst oder ihre Angehörige beauftragen dann einen Pflegedienst, die Alltagsbegleitung und regeln auch, wie die gemeinsame Haushaltskasse geführt wird. Die Alltagsbegleiter kümmern sich um die Hausarbeiten und unterstützen die Bewohner. Diese richten ihre eigenen Räume sowie das gemeinsame Wohn-und Esszimmer mit ihren eigenen Möbeln ein. Schwab: „Damit bleibt ein Stück Gewohnheit erhalten.“

Der Bau des Mehrgenerationenhauses kommt gut voran. Die Wärmedämmung ist weitgehend auf der Fassade angebracht. Das kalte Wetter verzögere derzeit noch die Arbeit der Gipser, die für den Außenputz zuständig sind. Dafür geht es drinnen in großen Schritten weiter: So wird aktuell der Estrich verlegt. Danach kommen die Fliesen dran. Ende März soll das Gerüst abgebaut werden, so Schwab. „Dann kann man sich schon einmal einen Eindruck verschaffen, wie das imposante Gebäude aussehen wird,“, sagt Schwab.

Einen Namen gibt es fürs Haus noch nicht. Der soll noch bei einer Info-Veranstaltung im Mai ermittelt werden, so Bachir. Der Bau sei im Zeitplan und erfordere keine Mehrkosten.

Das Mehrgenerationenhaus ist im November vergangenen Jahres vom Sozialministerium mit einem Preis ausgezeichnet worden unter dem Motto „Quartier 2020 – gemeinsam gestalten“. Das Projekt erhielt ein Preisgeld von 50000 Euro. Dabei wurde die vorbildliche Quartiersentwicklung herausgestellt.

Weitere Informationen zum Projekt der WG gibt es bei der SWSG unter 0711- 9320222 oder per E-Mail unter simone.hasenack@swsg.de.

Ein Haus für alle

Zusammen mit dem denkmalgeschützen Ensemble Am Römerkastell 71 bis 75 wird der Neubau für viele Nutzergruppen und Einrichtungen zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss ist das öffentliche Café geplant. Das Angebot der AWO, bisher im Alten Waschhaus, wird hierhin umziehen und barrierefrei sein. Mittagstisch, Stadtteilbücherei und Medienraum gehören zum Angebot. Eine zentrale Infotheke dient als Anlaufstelle. Investor ist die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebau GmbH, die in den oberen Etagen barrierefreies und modernes Wohnen realisiert.