Quelle: Unbekannt

Aus dem Garten des Schönstattzentrums in Stuttgart-Freiberg haben sich Unbekannte an zwei Hecken zu schaffen gemacht und mehr als 30 Pflanzen gestohlen.

FreibergEs sei schon sehr traurig, sagt Rosemarie Schmid, zuständig für das Tagungshaus im Schönstattzentrum in Freiberg, und blickt dabei auf eine große Lücke in der rund ein Meter hohen und zehn Meter langen Thuja-Hecke. Besonders raffiniert: Die Täter nahmen an vielen Stellen nur jede dritte oder vierte Pflanze mit. „So ist uns der Diebstahl zunächst gar nicht aufgefallen“, fügt Maria Kurz, die im Vorstand des Vereins sitzt, hinzu. Der Hausmeister habe sie zunächst lediglich darüber informiert, dass jemand Erde aus den Beeten mitgenommen habe. „Dann ist uns jedoch aufgefallen, dass auch Pflanzen fehlen.“ Sie gehe davon aus, dass die Unbekannten in den vergangenen Wochen insgesamt viermal zugeschlagen haben.

Zunächst habe man jedoch nicht die Polizei alarmiert. „Wir dachten, dass es bei zwei bis drei Pflanzen bleibt und hielten den Schaden somit für überschaubar.“ Dem war jedoch nicht so. Im Zeitraum zwischen dem 31. Januar und dem 4. Februar kehrten die Diebe zurück und stahlen aus einer rund 30 Meter langen Ligusterhecke, die sich direkt an der Suttnerstraße befindet, insgesamt 18 Pflanzen. Sie wurden vor rund zwei Jahren eingepflanzt, sind jeweils 80 bis 90 Zentimeter hoch und haben einen Stückpreis von etwa 15 Euro. Berücksichtigt man zudem die Kosten für die Gärtnerarbeiten wurde ein Schaden von ungefähr 500 Euro verursacht. Damit jedoch nicht genug: Zuletzt schlugen die Täter bislang am 6. Februar zu. Dieses Mal hatten sie es jedoch nicht auf die Hecke an der Straße abgesehen, sondern drangen weit in das Grundstück ein. Sie gingen um das Hauptgebäude herum und gruben direkt an der Schönstattkapelle mit Spaten 14 Thujen aus. Erneut belaufe sich der Schaden auf rund 500 Euro. „Eine Nachbarin hat von ihrem Balkon aus zwei Männer gesehen, die sich gegen 6 Uhr morgens mit Taschenlampen auf dem Grundstück aufgehalten haben sollen“, sagt Kurz. Geistesgegenwärtig habe die Anwohnerin sogar Fotos gemacht, aber aufgrund der Dunkelheit sei darauf nicht wirklich etwas zu erkennen. Selbst ein mögliches Fahrzeug sei der Frau aufgefallen. „Das Kennzeichen konnte sie jedoch aus der großen Distanz leider nicht erkennen.“ Auch die ermittelnden Beamten gehen aufgrund der hohen Stückzahl davon aus, dass die Diebe die Pflanzen mit einem Fahrzeug abtransportiert haben, bestätigt Polizeisprecherin Claudia Paschuld die Beobachtung der Nachbarin.

Maria Kurz lobt indes die Arbeit der Polizisten ausdrücklich: „Sie sind wirklich sehr bemüht.“ In den vergangenen Tagen würden sie nachts auch vermehrt Streife fahren. Auf die Frage, ob sie glaube, dass die Täter noch geschnappt werden, zuckt sie mit den Schultern. „Ich hoffe schon, bin aber eher skeptisch.“ Mit einem großen Schild, das am Hauseingang hängt, habe man bereits Nachbarn um mögliche Zeugenhinweise gebeten. „Es hat sich jedoch bislang niemand gemeldet.“ Die Sicherheitsmaßnahmen werde man indes nicht großartig erhöhen. „Wir haben im Eingangsbereich des Grundstücks einen Bewegungsmelder, der das Licht automatisch einschaltet. Grundsätzlich sehen wir uns aber als offenes Haus an und freuen uns, wenn die Kapelle auch von Nachbarn besucht wird“, sagt Kurz. Das Schönstattzentrum sei nicht nur Tagungshaus und Heim, sondern auch ein Rückzugsort, um zur Stille zu finden, sich zu erholen oder neue Kraft zu schöpfen. Dementsprechend werde man auch die Gartentüre nicht abschließen.

Die Lücken in den Hecken werden dagegen sehr wohl wieder geschlossen. „Allerdings erst im Frühjahr, sobald es etwas wärmer ist. Wir haben dafür schon mit dem Gärtner Kontakt aufgenommen.“

Zeugenhinweise nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 89 90 37 00 entgegen.