In den Grünanlagen am Max-Eyth-See sind nach dem Wochenende oft riesige Müllberge zu beseitigen, da insbesondere im Sommer dort gern gegrillt wird. Foto: Archiv - Archiv

Schönes Wetter an einem Wochenende bedeuten für die Grünanlagen rund um den Max-Eyth-See vor allem eins: Riesige Müllberge bleiben zurück. Um dies zu ändern, ist ein neues Nutzungskonzept im Gespräch: Dieses könnte unter anderem weitere Beschilderungen und mehr Kontrollen beinhalten.

HofenDer Max-Eyth-See ist ein beliebtes Ausflugsziel. Vor allem in den Sommermonaten wird in den Grünanlagen gern gegrillt und gefeiert. Allerdings gibt es anschließend auch regelmäßig viele Hinterlassenschaften in Form von Müll zu beobachten. Und diese wiederum beschäftigen zunehmend die Verwaltung. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann setzt deshalb auf ein neues Nutzungskonzept, das erstellt werden soll. „Ich habe die große Hoffnung, nicht nur Beschilderungen anzubringen, sondern bin auch gewillt, das Ganze zu kontrollieren und Ordnungsmaßnahmen zu ergreifen.“ Nur so könne man die Leute zum Nachdenken bewegen, ist sich Bohlmann sicher. Andernfalls befürchte er, dass die Situation am See aus dem Ruder läuft. Der Bezirksvorsteher hat die Erfahrung gemacht, dass Appelle allein nicht ausreichen. Der Max-Eyth-See sei zu einem Eventplatz geworden. Aber zugleich sei dort auch ein Naherholungsgebiet, an dem man die Natur erleben könne. „Es ist kein klassischer Platz zum Feiern.“

Eventort und Naherholungsgebiet

Aber nicht nur der Müll treibt die Bürger um. Auch das Kippen des Max-Eyth-Sees im Sommer bei der großen Hitze und die Rettungsmaßnahmen gegen Fischsterben sind immer wieder ein Thema. So schlägt Bohlmann vor, im See dauerhaft die sogenannten Venturi-Düsen einzusetzen. Diese lassen sich bei Bedarf einschalten. „Dann hätte man nicht den großen Aufwand“, betont er mit Blick auf die zahlreichen Einsätze des Technischen Hilfswerks (THW). „Wenn man technische Hilfsmittel hat, warum setzt man sie nicht ein?“

Im vergangenen Sommer hatte das THW erstmals sogenannte Venturi-Düsen verwendet, um Sauerstoff in den See zu bekommen. Mit Hilfe dieser speziellen Pumpen konnte ein größeres Fischsterben verhindert werden. Wie berichtet, ist der See ständig unter Kontrolle des Tiefbauamts – insbesondere auch in den kritischen Phasen. Dann wird der Sauerstoffgehalt überprüft und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Zuletzt hatte ein Blaualgenalarm am Max-Eyth-See über viele Monate hinweg für Schlagzeilen gesorgt. Die Stadt sah sich gezwungen, vor dem Kontakt mit dem Wasser zu warnen. Besucher wurden gebeten, Kinder nicht in ufernahen Bereichen spielen zu lassen. Dies galt insbesondere für jene Stellen, an denen die Algen einen Schlierenfilm bildeten. Die Stadt hat bislang noch nicht entschieden, ob sie die Flachwasserzone, in der das Fischsterben begann, mit Schwimmblattpflanzen bepflanzen möchte, um das Algenwachstum einzugrenzen.

Hans-Hermann Schock, Vorsitzender des Württembergischen Anglervereins (WAV), hat der Stadt Stuttgart angeboten, bei Problemen wie Hitze, Sauerstoffmangel und drohendem Fischsterben die großen Teichbelüfter des WAV einzusetzen. „Der WAV steht bereit, um ein Fischsterben im Vorfeld zu verhindern oder zumindest abzuschwächen“, so Schock.

Voraussetzung dafür sei allerdings, dass an drei neuralgischen Stellen – an der Flachwasserzone, beim Steg und beim Bootsverleih – Stromkästen mit Steckdosen für 380 und 220 Volt installiert werden. Der WAV besitze bereits drei Teichbelüfter und habe sieben weitere beantragt. Vom Tiefbauamt der Stadt war zu dem Vorschlag noch keine Stellungnahme zu bekommen.