Nachwuchs sorgt bei so manchem Paar für einen Höhenflug. Wenn es um die Namenswahl des Kindes geht, ist die Kreativität der Eltern gefragt. Einige Namen sind besonders beliebt. Welche das im vergangenen Jahr waren, hat das Standesamt Bad Cannstatt für den Stadtbezirk zusammengetragen. Insgesamt wurden 2898 Namen angemeldet. Der beliebteste Mädchenname war Marie. Bei den Jungs führt Paul die Hitliste an.
Idealerweise soll ein Name nicht nur schön klingen, sondern auch eine ebenso schöne Bedeutung haben. Dass Marie es auf die Spitze der beliebtesten Namen in Bad Cannstatt für das Jahr 2017 geschafft hat, wundert daher nicht. Denn er bedeutet „die Geliebte“. Zusätzlich ist es eine Variante von Maria, dem Namen der Mutter von Jesus und steht daher gleichzeitig auch als Symbol für eine reine und tiefe Liebe. Bei den Jungennamen kann Spitzenreiter Paul ebenfalls mit einer christlichen Bedeutung auftrumpfen. Denn dieser hat vor allem als Heiligenname des Apostels Paulus an Popularität gewonnen. Kein Wunder, dass sechs Päpste so heißen.
Insgesamt 2898 Namen wurden beim Standesamt in Bad Cannstatt im letzten Jahr angemeldet. 2016 waren es 2968 Namen. Damals war Anna noch auf Platz eins bei den Mädchen und David hat die Hitliste bei den Jungs angeführt. Doch bevor die Namen tatsächlich offiziell anerkannt werden, müssen sie zunächst vom Standesamt akzeptiert werden. Die Mitarbeiter haben nicht nur die Aufgabe, die Namen entgegenzunehmen, sie greifen im Notfall auch ein. „Früher gab es mehr Vorschriften bei der Namensvergabe. Das Geschlecht musste eindeutig erkennbar sein“, sagt die Leiterin des Standesamts Bad Cannstatt, Irmgard Reichert. Beispielsweise musste in bestimmten Fällen dann ein eindeutig männlicher oder weiblicher Zweitname hinzugefügt werden. Inzwischen ist die Regelung da jedoch lockerer. Namen wie „Pumuckl“ oder „Luke Skywalker“ mussten die Standesbeamten dennoch in der Vergangenheit ablehnen. „Die Eltern sind jedoch heutzutage viel vernünftiger geworden“, so Reichert. Auch die Namen seien bedeutend vielseitiger geworden. „Inzwischen gibt es immer seltener nur deutsche Paare.“ Die Regel sei, dass mindestens ein Ehepartner eine ausländische Herkunft habe. Die Namen der Kinder klingen daher ebenfalls häufig ausländisch.
Promis vergeben kuriose Namen
Dabei waren die Cannstatter Eltern noch bescheiden bei der Namenswahl. Unter anderem haben Klassiker wie Emma, David und Noah Spitzenplätze abgeräumt. Kurioser geht es hingegen in der Promiwelt zu. Dort läuft es bekanntlich nach der Devise, je ausgefallener der Name, desto besser. Beispielsweise hat Schauspieler Uwe Ochsenknecht seine deutschen Kinder Wilson Gonzalez und Jimi Blue genannt. Doch das ist noch harmlos, verglichen mit dem exzentrischen Frontmann der Band The Rolling Stones: Mick Jagger sorgte bei der Geburt seines achten Kindes gleich mehrfach für Schlagzeilen. Nicht nur ist er mit 73 Jahren nochmals Vater geworden, er hat seinem Kind auch noch den ausgefallen Namen Deveraux Octavian Basil geben. Der Mittelname bezieht sich darauf, dass es sein achtes Kind ist. Und das Wort Basil bedeutet übersetzt Basilikum. Zudem ist die Frau des exzentrischen Musikers mit 29 Jahren alt genug, um seine Enkelin zu sein.
Die beliebtesten Vornamen 2017
Mädchen: 1. Marie (17 Kinder erhielten diesen Namen), 2. Lina (16), 3. Emilia, Emma und Sara (jeweils 15), 6. Lara und Sofia (14), 8. Amelie und Anna (13), 10. Elisa und Mila (13), 12. Ella und Lea, 14. Clara, Elena, Elif, Leni, Mia Nora und Sarah (je 9 Neugeborene), 21. Amelia, Hanna, Johanna, Laura, Mira und Nele (8), 27. Charlotte, Emily, Greta und Leonie (7).
Jungen: 1. Paul (22), 2. David (20), 3. Noah (19), 4. Maximilian (18), 5. Felix (17), 6. Samuel (17), 7. Leon (16), 8. Ben (13), 9. Elias, Jakob und Luca (jeweils 12), 12. Finn, Jonathan, Louis, Lukas und Moritz (jeweils 11), 17. Daniel (10), 18. Jan, Jonas, Joshua, Julian und Max ( je 9), 23. Adrian, Gabriel, Hannes, Julius, Levi, Liam, Linus und Luis (jeweils 8).