(ede) - Sukzessive geht es im Veielbrunnengebiet vorwärts. Nachdem bereits die grüne Mitte freigegeben wurde, geht es im kommenden Jahr mit dem Platz vor dem Stadtarchiv weiter, der für eine weitere Aufwertung des Wohngebietes sorgen soll.

Im Sommer kommenden Jahres soll die Ausschreibung für den ersten Bauabschnitt des 3,9 Millionen Euro teuren Projektes erfolgen, der Aushub starten. Die Pläne, die Udo Hofmeister vom Tiefbauamt dem Bezirksbeirat Bad Cannstatt vorstellte, machten deutlich, was auf der 8400 Quadratmeter großen Fläche, zu der noch ein 1700 Quadratmeter großer Bolzplatz kommt, alles vorgesehen ist. Der Marga-von-Etzdorf-Platz, so der neue Name, soll frei von Verkehr sein. Die Morlockstraße zwischen Reichenbachstraße und Veielbrunnenweg wird zur Tempo-30-Zone und erhält den Platzbelag. Die Zufahrt zu den privaten Stellplätzen bleibt erhalten. Vorgesehen sind Absperrpoller und Carsharing-Stellplätze.

Auf dem Platz ist ein flächiger Sickerpflasterbelag im so genannten „wilden Verbund“ geplant. Zwischen einem 15 auf 6 Meter großen Brunnen mit Wasserspielen und dem Zollamt-Gebäude entsteht eine 1500 Quadratmeter große Freifläche zum Verweilen und Spielen. Spiel- und Bewegungsflächen, eine Bocciabahn und Tischtennisplatten sind vorgesehen. Gedacht wird auch an Veranstaltungen auf dem Platz. „Es wird ausgewogene Baumpflanzungen geben, so Hofmeister. Die Arbeiten erfolgen in zwei Bauabschnitten. Startschuss für den ersten soll im Frühjahr 2019 erfolgen, der zweite beginnt etwa ein Jahr später. „Die Baumaßnahme wird man schon merken“, bereitet Udo Hofmeister die Anwohner auf eventuelle Beeinträchtigungen vor. „Das lässt sich nicht verhindern.“

Zusammen mit Schule, Kita und Bürgertreff soll der Platz das künftige Zentrum des neuen Cannstatter Wohn- und Gewerbequartiers werden. Namensgeberin für den neuen Platz ist Marga von Etzdorf (1907 bis 1933), eine berühmte deutsche Kunstfliegerin. Mit 19 Jahren hat sie sich zu einer Ausbildung zur Pilotin entschlossen. Ende 1927 erhielt sie als zweite Frau Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg eine Fluglizenz sowie einen Kunstflugschein. Es gelang ihr anschließend als erste Frau, eine Stelle als Co-Pilotin bei der Lufthansa zu bekommen. Dann machte sich die junge Frau selbstständig, kaufte sich ein einmotoriges Flugzeug und veranstaltete Schaukunstflüge - auch auf dem Cannstatter Wasen.