Minotaurus Foto: Frey - Frey

In der Galerie Keim lockt derzeit die Ausstellung „Schein und Sein, vom Bild zum Raum“ mit Werken von Peter Wichmann und Celso Martinez-Naves und magischen Momenten der Mythologie.

Bad CannstattSchein und Sein, vom Bild zum Raum, heißt das Motto der Ausstellung mit Werken von Celso Martinez-Naves und Peter Wichmann in der Galerie Keim, die voller Spannung, Lichtglanz und mythologischer Geschichte steckt. Zu den lichtdurchfluteten Ölgemälden des Spaniers Celso Martinez-Naves gibt es die mythologischen Objekte Peter Wichmans, darunter auch eine Reihe Minotaurus-Werke, Wesen aus menschlicher Gestalt mit Stierkopf , die Wurzeln in der der griechischen Mythologie haben. Kunsthändler Thomas Niecke fasziniert die Brennart des Künstlers aus Salz und Kupferoxid. Die Keramikkunst des Wahl-Stuttgarters orientiert sich technisch und thematisch im Osten: Angeregt durch die Raku-Keramik, eine spezielle japanische Brenntechnik, die im 16. Jahrhundert entwickelt wurde, hat Wichmann Objekte geschaffen, die sich mit der griechischen Mythologie befassen. Schein und Sein spiegeln sich hier in Göttern, Halbgöttern, Helden und Mischwesen. Er arbeitet in Fellbach in den Weinbergen und kreiert seine Figuren aus grobem, schamotthaltigem Raku-Ton im Rohbrand, dann im Holkohlebrand und dann erhalten sie durch Salz- und Ascheanflug ihre fertige Glasuroberfläche.

Und einen Bezug zu Spanien hat Wichmann auch: In Spanien hat er bei einem deutschen Keramiker angefangen, die Themen aus der griechischen Mythologie in einen anderen Kontext zu stellen. So ergeben sich eigene Interpretationen. Wichmann hat Architektur studiert und ist seit 1986 als Keramiker tätig. Seit 2012 ist er Mitglied im Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg.

Naves fängt in seinen Bildern das Licht ein, morgens und abends. Schein und Sein lassen sich in den Landschaften entdecken, die Häuser, Bahnhöfe, Industriestätten, Tankstellen darstellen. Überall auf den Bildern darf das Auge dem Licht nachspüren. „Glanzlichter sind für ihn das Wichtigste“, sagt Niecke. Und beim Blick auf die Gleislandschaft mit blitzenden Lichtern lässt sich auch an den Sternenhimmel van Goghs denken. Naves führt dem Betrachter den Reiz des Schönen auch von ganz alltäglichen Landschaften und städtischen Bereichen unmerklich vors Auge und kreiert dabei Bilder mit magischer Anziehungskraft.

So stehen die Motive zwischen Schein und Sein, Entrückung und Realität, es sind Bilder mit magischer Ausstrahlung, weil sie doch so viel Wert auf feine Ausarbeitung legen. Martinez-Naves wurde 1953 in El Entrego (Asturien) geboren. Er studierte an der Kunstakademie in Karlsruhe. Er studierte auch Kunstgeschichte an den Universitäten Karlsruhe und Freiburg. Seit 1983 ist er freischaffender Künstler und mit zahlreichen Ausstellungen vertreten.

Die Ausstellung „Schein und Sein, vom Bild zum Raum“ ist noch bis 23. Juni in der Galerie Keim zu sehen, Marktstraße 31, Mo., Di., Do., Fr., 9.30 bis 18 Uhr, Mi. 9.30 bis 13 Uhr und Sa. 9.30 bis 14 Uhr.