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Zwar ist das Gebäude noch eingerüstet, doch der Innenbereich des neuen Mehrgenerationenhauses, das künftige Zentrum für Jung und Alt, ist fertig.

Bad CannstattNoch ist es von einem Baugerüst umhüllt. Doch schon bald werden die ersten Bewohner und Nutzer in das neue Mehrgenerationenhaus im Hallschlag einziehen. Beim Tag der offenen Tür anlässlich des Tags der Städtebauförderung konnte man sich einen Eindruck verschaffen.

Offen und hell präsentierte sich das Erdgeschoss des Neubaus, in dem unter anderem die AWO-Begegnungsstätte mit einem Café und weiteren Räumen einziehen wird. „Wir können dadurch unser Programm erweitern und zum Beispiel gemeinsame Angebote mit dem Stadtteil- und Familienzentrum machen“, so die AWO-Einrichtungsleiterin Dagmar Birballa. Die Räume werden – im Gegensatz zum jetzigen Standort im Alten Waschhaus – einen barrierefreien Zugang haben und außerdem viel zentraler liegen. Mehr Leben und viele spannende Begegnungen erhofft man sich. „Die Menschen können sich kennenlernen, die Nachbarschaft wird dadurch gestärkt“, ergänzt Sozialpädagogin Ruth Lachenmaier. Auf den Außenbereich freut man sich besonders.

„Das Mehrgenerationenhaus ist eines der Vorzeigeprojekte im Rahmen der Sozialen Stadt in Deutschland“, so Erster Bürgermeister Michael Föll, der auch an frühere Zeiten erinnerte: „Früher stand hier das scheußlichste Gebäude des Hallschlags.“ Doch nicht nur an der Adresse Am Römerkastell 69 ist viel passiert in den vergangenen zehn Jahren. Spiel- und Freiflächen sind entstanden, eine gute öffentliche Verkehrsanbindung wurde verwirklicht. Mit der Gemeinschaftsschule an der Altenburgschule und dem technischen Gymnasium an der Johannes-Gutenberg-Schule habe sich auch das Bildungsangebot merklich verbessert. Im Römerkastell ist ein Stadtteilzentrum und eine Turn- und Versammlungshalle entstanden, es gibt beruhigte Wohnstraßen und bald auch einen neu gestalteten Altenburgplatz.

Große Bedeutung haben die Sanierungsvorhaben der SWSG, die im Hallschlag 1800 Mietwohnungen besitzt. „Wenn wir die Bauarbeiten in der Lübecker und Dessauer Straße abgeschlossen haben, sind 60 Prozent unseres Wohnungsbestandes im Hallschlag erneuert“, erläutert Samir Sidgi, der Vorsitzende der Geschäftsführung der SWSG. Als Sidgi vor Jahren mit dem Fußballprofi Fredi Bobic durch den Hallschlag spazierte, meinte dieser: „Wer damals etwas werden wollte, ging weg.“ Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler ist sich sicher: „Irgendwann wird es heißen: Wenn man was werden will, muss man in den Hallschlag ziehen.“ Die Soziale Stadt sei essenziell für die Entwicklung des Stadtteils gewesen. Bürgermeister Föll und Bezirksvorsteher Löffler bedankten sich bei allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die mitgewirkt haben und dies immer noch tun. Die Stadtplanerin Ulrike Bachir bezeichnete Löffler gar als „Mama Hallschlag“. Föll erinnerte auch an den im letzten Jahr verstorbenen Professor Wolfgang Schwinge vom Büro ORplan. „Sie dürfen alle stolz sein auf das, was Sie auf dem Hallschlag geschaffen haben.“

Groß war am Samstag der Andrang bei der Besichtigung der Seniorenwohnungen in den oberen Stockwerken. 18 barrierefreie Wohnungen für Senioren und Menschen mit Behinderungen sind dort entstanden, zudem eine Pflegewohngemeinschaft mit neun Plätzen. Einen Teil der Wohnungen konnte die SWSG Mietern zur Verfügung stellen, die wegen Abriss aus ihren bisherigen Wohnungen ausziehen müssen. Die restlichen Wohnungen werden über das Amt für Liegenschaften und Wohnen vergeben.