Bad CannstattUm ein Zeichen gegen Wohnungsnot und hohe Mieten in Stuttgart zu setzen, besetzten gestern Abend Aktivisten gegen 18.45 Uhr einen Gebäudekomplex in der Daimlerstraße/ Ecke Veielbrunnenweg in Bad Cannstatt. Das Haus war 2007 von der Stadt Stuttgart gekauft worden und steht seit längerem leer. „Die Stadt glänzt beim Thema Wohnungspolitik nur durch Sonntagsreden und Lippenbekenntnisse“, kritisierte Paul von Pokrzywnicki vom Aktionsbündniss „Recht auf Wohnen“ und verwies auf die Debatte im Gemeinderat wenige Stunden zuvor. Zu den Forderungen der Demonstranten gehörte, dass der Wohnkomplex im Besitz der Stadt bleiben soll und kurzfristig saniert wird. Ein Großteil der Anwesenden hatte nach Angaben des Sprechers zuvor auf dem Stuttgarter Marktplatz gegen die Wohnungspolitik der Stadt demonstriert und war von dort nach Bad Cannstatt ezogen. Die Besetzung sollte gegen Mitternacht beendet werden, so dass Polizeibeamte, die vor Ort waren, zunächst das Geschehen nur aus der Entfernung beobachteten. Vor dem Haus gab es Redebeiträge und Musik, die Demonstranten grillten im Hof. Die Aktivisten beendeten nach Polizeiangaben die Aktion gegen 22.15 Uhr. Die Beamten mussten nicht eingreifen.