Das Kolpinghaus in der Waiblinger Straße steckt noch mitten in der Sanierungsphase. Foto: Frey - Frey

Die Sanierung des Kolpinghauses in der Waiblinger Straße verzögert sich weiter. Die Arbeiten sollen aber dieses Jahr abgeschlossen sein. Die Kosten sind mittlerweile auf 16 Millionen Euro gestiegen.

Bad Cannstatt Die energetische Kernsanierung des Kolpinghauses zieht sich noch hin. Im August 2016 waren die Arbeiten gestartet. Wie der Vorstand der Stuttgarter Kolpinghäuser, Robert Klima, auf Nachfrage erklärt, hofft er, dass das Haus noch in diesem Jahr wieder bezugsfertig wird. Seit eineinhalb Jahren wird das Kolpinghaus in der Waiblinger Straße grundlegend saniert. Durch die Bauverzögerung ergeben sich auch höhere Baukosten. Ursprünglich war mit 13 Millionen Euro gerechnet worden. „Ich gehe momentan von Kosten in Höhe von 16 Millionen Euro aus“, so Klima.

Zum Schuljahresbeginn im Herbst werde die Fertigstellung des Hauses vermutlich nicht ganz reichen. „Es wäre aber wünschenswert“, so Klima. Weitere Spenden seien für das große Erneuerungsprojekt erwünscht, welches Auszubildenden moderne Räume zum Wohnen bieten soll. Von der „Aktion Mensch“ hat die Einrichtung 110 000 Euro bekommen. Noch fehlt eine Zusage der Bundesagentur für Arbeit für weitere Mittel. „Die Spendenkampagne läuft noch weiter und werde weiter betrieben“, sagt Klima. Von der Stadt gab es keinerlei Zuschüsse.

Im Juli 2016 war mit der Entkernung des Hauses begonnen worden. Der Brandschutz hält die Sanierer den Angaben zufolge in Atem. Bei der Umsetzung der Planungen habe es Verzögerungen gegeben. Die Planungen seien im Nachgang nun optimiert worden, so Klima. Bei den Bau- und Sanierungsarbeiten gehe es derzeit immer noch um den Ausbau im Innern des Gebäudes: Sanitär, Heizung und Lüftung müsse noch gemacht werden. „Es gibt noch jede Menge zu tun.“

Klima ist froh, dass die Auszubildenden derweil in der Innenstadt im Kolpinghaus wohnen können. „Es war eigentlich nur für ein Jahr gedacht, jetzt sind es dann zwei Jahre. Aber es funktioniert sehr gut“, so Klima. Derzeit gebe es noch Planungsprobleme. Ziel war es, am Ende der ersten Jahreshälfte mit der Sanierung fertig zu sein, so Klima. Vor allem die erhöhten Brandschutzauflagen hätten die Sanierung verzögert. Mit der Baugenehmigung seien Brandschutzauflagen erforderlich geworden, die sehr erheblich seien, so Klima. Von der Planungsseite her sei der Aufwand nicht absehbar gewesen. Das eingereichte Brandschutzkonzept sei mit weiteren Auflagen versehen worden. So müssen die kompletten Decken mit Brandschutzputz versehen werden. Auch war eine Betonsanierung erforderlich geworden. Ursprünglich hätten die Arbeiten im Herbst zum neuen Schuljahr fertig sein sollen. Das konnte nicht geschafft werden. Immer wieder gibt es Kostensteigerungen. Anfangs ursprünglich 13,5 Millionen Euro, dann auf 15,7 Millionen, jetzt 16 Millionen. Die derzeit 191 Betten sollen im Haus beibehalten werden. 120 Schüler wohnen während der Umbauzeit im Kolpinghaus in der Heusteigstraße. Auch für die Vereine, die im Kolpinghaus ansässig sind, besteht die Möglichkeit, in die Heusteigstraße übergangsweise auszuweichen. Statt bisheriger Zweierzimmer und gemeinschaftlichen Sanitäranlagen im Flur wird es in der Waiblinger Straße künftig Einzelzimmer geben, die in der Mitte eine Dusche mit WC haben und von jeweils zwei Bewohnern benutzt werden. Jedes Einzelzimmer bekommt ein Waschbecken. Infos für Spendenwillige gibt es unter www.sanierung-khc.com.