Ein Autofahrer hatte bei einem spektakulären Unfall mit seinem Wagen zwei Blitzersäulen an der Cannstatter Straße zerstört, die die Einhaltung des Tempolimits von 50 Stundenkilometern sichern sollen.
Bad CannstattEs könnte durchaus sein, dass sich so mancher Verkehrsteilnehmer über ein verheerendes Malheur eines 41-jährigen Autofahrers am Donnerstag freut. Der Mann hatte bei einem spektakulären Unfall mit seinem Wagen zwei unbeliebte Blitzersäulen an der Cannstatter Straße zerstört, die die Einhaltung des Tempolimits von 50 Stundenkilometern sichern sollen. Nach Angaben der Polizei wird der Schaden an den Blitzern auf mindestens 100 000 Euro geschätzt, am Wagen entstand ein Totalschaden. Durch den Unfall kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen auf der B 14, betroffen war auch die Expressbuslinie X 1.
Wie der 41-Jährige auf eigentlich gerader Strecke von der Fahrbahn abkommen konnte, kann sich die Polizei bislang auch nicht erklären. „Das müssen nun die näheren Untersuchungen ergeben“, sagt Polizeisprecher Johannes Freiherr von Gillhaußen. Unstrittig ist bislang nur, dass der 41-Jährige gegen 14.45 Uhr mit seinem schwarzen Seat Cupra auf der linken Spur der Cannstatter Straße in Fahrtrichtung Innenstadt unterwegs war. Auf Höhe der Sedanstraße kam er nach links von der Fahrbahn ab, fuhr auf den Mittelstreifen und knallte schließlich direkt auf die beiden Blitzersäulen, die durch die Wucht des Aufpralls umkippten.
Der 41-Jährige blieb bei dem Unfall unverletzt. Anzeichen „auf ein Verkehrsvergehen gibt es bislang nicht“, sagt von Gillhaußen. Auch gehe man derzeit weder von Alkoholgenuss noch von gesundheitlichen Problemen aus. Auch ob der Fahrer zu schnell unterwegs war, könnten erst die weiteren Untersuchungen ergeben, dann könnte vielleicht sogar das letzte Bild der Blitzersäulen von dem 41-Jährigen stammen.
Die Anlage wurde im Sommer 2010 im Rahmen des Stuttgarter Luftreinhalteplans installiert, um die Einhaltung von Tempo 50 zu gewährleisten. Mit dem Tempolimit sollen die Feinstaubwerte gesenkt werden. An dem Wagen entstand ein Totalschaden von 30 000 Euro. Der Schaden an den Blitzern wird auf mindestens 100 000 Euro beziffert. „Das könnte sich aber noch deutlich erhöhen“, sagt von Gillhaußen. Denn für die Anschaffung der beiden Blitzersäulen investierte die Stadt im Sommer 2010 rund 245 000 Euro.
Trotz des Totalschadens der Blitzer können sich Autofahrer nun nicht auf eine freie Fahrt auf der mehrspurigen Bundesstraße einstellen. Denn eine weitere Anlage befindet sich nur circa 200 Meter entfernt. Im Schnitt werden 20 000 bis 22 000 Raser pro Jahr von den Anlagen geblitzt. Zumindest gestern Nachmittag war dies nicht der Fall. Aufgrund der umfangreichen Aufräumarbeiten mussten zwei Fahrspuren in Richtung Innenstadt sowie die X-1-Busspur in Richtung Bad Cannstatt vorübergehend gesperrt werden. Weiterhin behinderten mehrere Schaulustige den Verkehrsfluss, gegen diese wird nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.