Planschen ja - Fußball nein: Das Bild vom kleinen Bolzplatz auf dem Burgholzhof entstand Anfang Oktober, als es heftig in der Landeshauptstadt regnete. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

Von Uli Nagel

Jungen Fußballfans auf dem Burgholzhof steht das Wasser zwar nicht bis zum Hals, doch wenn sie nach starken Regenfällen auf ihrem kleinen Bolzplatz kicken wollen, waten sie zumindest knöcheltief im Wasser. Die Grünen beantragen jetzt für den nächsten Haushalt, mit einfachen Mitteln den Platz auf Vordermann zu bringen. Immerhin stand das Projekt auf Platz neun des Bürgerhaushalts.

Der Burgholzhof ist von der Einwohnerstruktur her einer der jüngsten Stadtteile der Landeshauptstadt. Fast zehn Prozent der knapp 2800 Bewohner sind unter sechs Jahre alt. Entsprechend groß ist der Ansturm auf den kleinen Bolzplatz. Zumal es zum Fußball spielen - bis auf den Platz an der Schule - keine Alternative gibt. Doch an machen Tagen heißt das Motto Matsch statt Fußball-Match. Da der Kickplatz keine Drainage hat, kann das Wasser nach einem Starkregen nicht abfließen und es entsteht eine große, bis zu 20 Zentimeter tiefe Wasserfläche. Gut zum Planschen - mehr nicht. Die Eltern wollen eine Sanierung und rührten für den Bürgerhaushalt die Werbetrommel; und zwar mit großem Erfolg. 2165 Stimmen wurden gesammelt, was unterm Strich Platz neun auf dem Wunschzettel der Bürger für die anstehenden Haushaltsberatungen bedeutete - von ganz Stuttgart wohlgemerkt.

Doch mittlerweile hat sich die optimistische Stimmung in Trübsal gewandelt. Denn den Eltern wurde mitgeteilt, dass eine fußballgerechte Sanierung - sprich eine Drainage - sehr teuer und baurechtlich in diesem Gebiet wegen des Lärmschutzes gar nicht möglich ist. Der Platz sieht zwar mit seinen zwei Toren aus wie ein Fußballplatz - ist aber kein offizieller. Um den Kindern das Kicken zu ermöglichen, hat man bei der Aufsiedlung des Burgholzhofes in den 90er-Jahren zu einem Trick gegriffen. Die Stadt hat den Platz tiefer gelegt und so dem Lärmschutz etwas Rechnung getragen. Das Problem: Er hat dadurch keinen Unterbau. Die Folgen konnte man bei dem Unwetter Anfang Oktober gut beobachten. Nach den starken Regenfällen standen die Kinder wieder einmal knöcheltief im Wasser. Die Stadt sieht das Problem und machte einen Vorschlag: Die verdichtete Bodenstruktur entfernen und ein lärmdämmendes Holzhäckselgemisch aufbringen. Der Nachteil: Dieser Boden eignet sich nicht gut zum Kicken und ist zudem viel pflegeintensiver als der heutige Bolzplatz, auf dem auch Basketball gespielt wird.

Der Bezirksbeirat, der vor einigen Tagen von Eltern informiert wurde, versprach Unterstützung und die Rathausfraktion der Grünen stellte jetzt einen Antrag: Die Verwaltung soll zu den Lesungen für den Doppelhaushalt darstellen, ob es nicht möglich ist, einen Abfluss oder eine Drainage anzubringen und dann den Kickplatz mit einfachen Mitteln zu planieren.