Klaus, Dovile, Esra und Philipp (v.l.) genießen Glühwein in der neuen Gondel in der Marktstraße. Quelle: Unbekannt

(jo) - Der Duft von gebrannten Mandeln, Roter Wurst, Zimt und Nelken liegt in der Cannstatter Altstadt-Luft. In diesem Jahr ziehen sich hier die liebevoll dekorierten Buden entlang der Marktstraße bis zum Erbsenbrunnen. Durch die Konzentration der Stände und den Adventsschmuck versprüht der Weihnachtsmarkt eine heimelige und festliche Atmosphäre, hat gegenüber dem Vorjahr an Charme gewonnen.

Bereits zur Mittagszeit sind die Marktstände gut besucht. Bei strahlendem Sonnenschein und winterlichen Temperaturen genießen die Besucher eine Dampfnudel oder eine Bratwurst. In letztere beißt an diesem Mittag auch Beate Ritter. Sie ist mit ihrem Kollegen Peter Kunkel und dessen Frau Monika zu Gast auf dem Welt-Weihnachtsmarkt. „Wir kommen jedes Jahr hier vorbei“, sagt sie. Die drei mögen den Welt-Weihnachtsmarkt auch deshalb, weil „man nicht so durchgeschoben wird, wie auf größeren Märkten“, wie Monika Kunkel sagt. Wem es draußen zu kalt ist, der kann in diesem Jahr Glühwein auch in alpiner Atmosphäre, nämlich in einer Ski-Gondel, genießen - so wie Klaus, Dovile, Esra und Philipp. Die Vier sitzen heute das erste Mal in der blauen Gondel in der Marktstraße. „Schön warm und gemütlich“ sei es in der weihnachtlich geschmückten Gondel bei Glühwein mit Erdbeeren.

Die Gondel ist nicht das einzig Neue bei der dritten Auflage des Welt-Weihnachtsmarkts: Es wurde auch ein kleiner Weihnachtsgarten mit Lagerfeuer an der Rückfront der Stadtkirche eingerichtet. Hier tummeln sich, sobald die Sonne untergegangen ist, Groß und Klein am knisternden Feuer. Auf der Bühne auf dem Marktplatz wird unter anderem ein Kasperle-Theater aufgeführt.

Auch Musikbegeisterte kommen in der Cannstatter Altstadt während der Adventszeit auf ihre Kosten: Auf zwei Bühnen, vor dem Rathaus und auf dem Marktplatz, treten täglich Künstler auf. Hier lauscht so mancher Besucher der Live-Musik. Andere lassen den Feierabend gemeinsam ausklingen, unterhalten sich. Kinder genießen Crêpes mit Puderzucker - die Marktstraße ist in der Adventszeit sehr belebt. „Viel los in diesem Jahr“, stellt ein Besucher fest, der vor der Bühne am Rathaus der Musik eines jungen Sängers mit Akustikgitarre lauscht. Er hat den Eindruck, dass in diesem Jahr mehr Besucher auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs sind als im Vorjahr. Dies bestätigt auch Organisator Stefan Sendelbach von Cool-Tours: Der Welt-Weihnachtsmarkt werde immer beliebter, die Besucherzahlen steigen, sagt er. Vor allem vor den beiden Bühnen gebe es zum Programm teilweise großen Andrang. Ebenso werden die verlängerten Öffnungszeiten bis 21 Uhr gut angenommen.

Mindestens ein- bis zweimal die Woche ist Katrin Frick auf den Welt-Weihnachtsmarkt. Wie heute meist gemeinsam mit ihren Kolleginnen. „Hier ist es klein und schnuckelig, deshalb kommen wir gerne her“, sagt Frick. In den vergangenen Tagen haben sie sich bereits durch das kulinarische Angebot geschlemmt. „Besonders gut ist das Raclette-Brötchen“, sagt ihre Kollegin Tina Kolep. „Das Mittagstisch-Angebot könnte aber noch ausgebaut werden“, sagt sie. Bis der Welt-Weihnachtsmarkt am 23. Dezember endet, wollen Katrin Frick und Tina Kolep unbedingt noch das kleine Zelt in der Nähe des Lagerfeuers - eine mongolische Jurte - in dem orientalische Köstlichkeiten angeboten werden, besuchen.