Quelle: Unbekannt

Von Uli Nagel

Seit mehr als vier Jahren ertragen die Espanbewohner das Chaos im morgendlichen Berufsverkehr vor ihrer Haustür. Und die Stadtverwaltung? Sie konstatierte bereits vor zwei Jahren für das Wohnquartier dringenden Handlungsbedarf. Denn mehr als 500 Autos mit Doppelkennzeichen, die pro Stunde im Sekundentakt durch die Theodor-Veiel- und Obere Waiblinger Straße brettern, sind weit über dem Zumutbaren.

Doch handeln sieht irgendwie anders aus, denn anstatt endlich die Zuflussdosierung auf Höhe der Beskidenstraße stadteinwärts zu aktivieren, übt sich die Stadt im Zögern und Zaudern. Der Grund dafür ist ein offenes Geheimnis und wurde bereits vom Bezirksbeirat mehrfach zur Sprache gebracht. Offenbar wollen die Stadtverantwortlichen eine Konfrontation mit der Nachbarstadt Fellbach vermeiden. Deren Oberbürgermeisterin Gabriele Zull ist von einem Rückstau auf der Alten B 14 in Richtung Kappelbergstadt nicht erbaut und hat dies auch schon in einem „Krisengipfel“ ihrem Amtskollegen Fritz Kuhn zum Ausdruck gebracht.

Doch ist die Stadt bei diesem brisanten Thema gut beraten, nicht mehr allzu viel Rücksichtnahme auf Fellbacher Befindlichkeiten walten zu lassen. Im Gegenteil, der verantwortliche Bürgermeister sollte schnellstens die Pförtnerampel aktivieren und so einem von Schleichverkehr gebeutelten Wohnquartier endlich helfen. Zumal der heute aufjaulende Nachbar in den 90er-Jahren die Rathausverantwortlichen ebenfalls nicht gefragt hatte, als sie ihren Stadttunnel baute und somit freie Fahrt für täglich tausende Remstalpendler in Richtung Stuttgart gab - quer durch Bad Cannstatt.