Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler (4. von links) und die Vertreter der Zukunftswerkstatt übergaben ihre Ergebnisse im Rathaus an Baubürgermeister Peter Pätzold (Mitte). Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Wie sieht es in Bad Cannstatt 2030 aus? Diesem Thema ging die Initiative „Zukunft Bad Cannstatt“ nach, die die Wünsche und Anregungen der Zukunftswerkstatt strukturiert und Ziele erarbeitet hat. Jetzt wurden die Ergebnisse an Baubürgermeister Peter Pätzold übergeben. Diese werden nicht in einer Schublade verschwinden. „Jetzt geht es darum, die Themen in Realisierung zu bringen.“ Einiges sei schon angestoßen. „Wir sind auf einem guten Weg.“

Die Delegation der Zukunftswerkstatt, die Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler ins Rathaus begleitet hatte, musste erst mal warten. Der Baubürgermeister ist begehrt. Umso vielversprechender waren die Eindrücke der Gruppe nach dem Besuch. Denn der Baubürgermeister, der selbst an zwei Terminen der Zukunftswerkstatt beteiligt war, hält viel vom Engagement der Bürger zum Thema Zukunft Bad Cannstatt. „Das ist ein gutes Papier und unterstützt unsere Projekte.“ Es könne als gute Grundlage in relevante Vorlagen für den Gemeinderat umgesetzt werden.

Das langwierigste Thema davon sei der Wilhelmsplatz, so Pätzold. Die Zukunftswerkstatt hatte eine Umfrage zu den Themen Städtebau und Mobilität durchgeführt. 82 Prozent sprachen sich für eine Neugestaltung als Platz mit urbaner Qualität aus. Schienen- und Straßenverkehr sollten entflechtet, einfache Querungen für Fußgänger ermöglicht, hohe Aufenthaltsmöglichkeit erreicht werden. Das werde keine einfache Aufgabe. Das Thema beschäftigt den Stadtbezirk schon sehr lange. Viel weiter ist man beim Neckarknie. Wasenufer und die Wasenquerung seien auf dem Weg und bereits finanziert, so der Baubürgermeister. Die Pläne für den neuen Aufenthaltsbereich am Sicherheitshafen wurden dem Bezirksbeirat bereits vorgestellt (wir berichteten). „In fünf Jahren kann man da viel sehen.“ Die Verwaltung werde immer wieder darüber informieren und den Sachstand darstellen.

Das vernahmen die Rathausbesucher mit Wohlwollen. Denn Bezirksvorsteher Löffler hatte bei der Übergabe des großen Ordners den Wunsch geäußert, dieser solle nicht in irgendeiner Schublade verschwinden. Die Initiative habe versucht, alles auf ein solides Fundament zu setzen. Dietrich Haaf hatte bereits 2014 dem Bezirksvorsteher die Idee einer Zukunftswerkstatt näher gebracht. Im Frühjahr 2015 wurden Unterstützer wie Institutionen, Vereine und Parteien gesucht, im Sommer die Veranstaltungen geplant und Referenten gesucht. „Ich habe die Volkshochschule als überparteilichen Bildungspartner ins Boot geholt“, so Löffler. Die vhs-Vertreterin Monika Kurz war von der Zukunftswerkstatt begeistert. „Großen Respekt an alle. Es ist ein positives Beispiel, wie Bürger beteiligt werden können.“ Im Dezember 2016 schließlich wurden die Ergebnisse vorgestellt.

Einer der Wünsche aus der Zukunftswerkstatt - das Gesicht der Stadt: Rückschneiden und Lichten der Uferbegrünung, Freitreppe am Rilling-Ufer, Aufwertung des Tiefufers am Theaterschiff - sah Dietrich Haaf auf dem Heimweg aus dem Rathaus bereits umgesetzt. „Das rechte Neckarufer auf Höhe Badstraße war vom Unterholz befreit, es herrschte wieder eine Sichtverbindung zwischen dem linken und dem rechten Ufer. So schnell kann das gehen.“ Die Arbeit der Zukunftswerkstatt ist noch nicht beendet. Regelmäßig treffen sich die Protagonisten zum Stammtisch, um die Themen weiter am Köcheln zu halten. Der Bezirksbeirat unterstützt die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt mehrheitlich.