Heiße Debatten zur Thema Müll gab es bei unserer Sommerredaktion auf dem Wochenmarkt. Foto: Edgar Rehberger - Edgar Rehberger

Unsere Leserinnen und Leser waren sich bei unserer „Sommerredaktion“ auf dem Cannstatter Wochenmarkt einig: „Überall liegt Müll herum – unser Stadtbezirk wird immer dreckiger“.

Bad CannstattUnsere Leserinnen und Leser waren sich bei unserer „Sommerredaktion“ auf dem Cannstatter Wochenmarkt einig: „Überall liegt Müll herum – unser Stadtbezirk wird immer dreckiger“. Ob vor Schulen, im Bereich von Imbissbuden, in Grünanlagen oder Blumenrabatten, in Parks und rund um den Bahnhof, der Gesamteindruck wirkt – auch durch das viele Graffiti und die endlose Zahl an Aufklebern – schmuddelig. Viele plädieren deshalb auch für mehr Kontrollen und härtere Strafen für Müllsünder. Auch eine verstärkte Präventionsarbeit an Schulen könnte ein Lösung sein.

Carmen Stecher aus Steinhaldenfeld: Bei uns geht es noch mit dem wild entsorgten Abfall, aber in der Altstadt ist es teilweise schon schlimm. Vor allem entlang der Schulwege und vor den Schulen selbst. Prävention halte ich für einen richtigen Ansatz, um die Situation zu verbessern. Das Thema Abfall sollte auf dem Schulplan stehen. Auch könnten sich die Jugendlichen mehr bei Let’s-Putz-Aktionen beteiligen. Doch was ebenso wichtig ist: Eltern müssen diesbezüglich Vorbilder sein. Dass erwischte Müllsünder höhere Bußgelder bezahlen müssen, halte ich für richtig.

Maximilian Hübl aus Bad Cannstatt: Ich hatte viele Jahre in Wangen einen Kleingarten. Was sich in der dortigen Umgebung alles an Abfall angesammelt hat, ist unglaublich. Teppich, Matratzen und große Plastiktüten voll mit Plastikmüll und Flaschen wurden vogelwild entsorgt. Um solche Müllsünder auf frischer Tat zu ertappen, dafür fehlt das Personal. Ich habe es selbst schon erlebt, wie an der Deckerstraße Autos anhalten und kurzerhand Sperrmüll entsorgt wird. Auch die vielen Graffitis im Stadtbild sind eine Schande.

Irene Schweikle aus Bad Cannstatt: Eigentlich finde ich den Stadtbezirk nicht dreckiger als früher. Was mir auffällt und was sich verbessern muss: Die Abfallbehälter quellen oft über – hier muss die Stadt viel öfters leeren.

Werner Preis aus Bad Cannstatt: Ich finde die vielen Zigarettenstummel am Boden ganz fürchterlich. Was mich ebenfalls nervt, betrifft jedoch den Sperrmüll. Warum lässt die Stadt am Montag Sperrmüll abholen? Viele stellen ihren Hausrat bereits am Freitag vor die Tür und dort liegt er dann zwei Tage lang herum. Bei mir in der Straße ist das problematisch, da unser Gehweg sehr schmal ist. Auch das Herumstöbern von Passanten ist laut und störend.

Stefan Schweigl aus Esslingen: Härtere Strafen bringen wenig. Es werden doch nur wenige erwischt. Die sinnvollere Lösung wären mehr Behälter, die dann auch regelmäßig geleert und ab und an auch gereinigt werden müssten. Denn vor allem im Sommer riecht es heftig und lockt Ungeziefer an. Ich sehe es als Hausmeister des Rathauses täglich auf dem Marktplatz. Die Mülleimer werden sonntags nicht mehr geleert. Der Behälter vor dem Verwaltungsgebäude ist montags umlagert von Müll. Nach dem Wochenmarkt am Samstag und den Sonntags-Besuchern wird Müll einfach dazugelegt. Wo Müll liegt, kommt schnell neuer dazu.

Robert Lechler aus Stuttgart-Ost: Cannstatt hat so eine schöne Innenstadt, es ist eine Schande, wie schmuddelig es an vielen Ecken aussieht. Leider kommt das Thema Umwelt und Müllentsorgung im Schulunterricht viel zu kurz. Ohne entsprechende Prävention wird sich das schmuddelige Stadtbild nicht verbessern. Generell sollten Müllsünder härter bestraft werden.

Helmut Steinle aus Remseck: Am Parkhaus Mühlgrün wurde ein neuer Platz angelegt. Doch da liegt immer Müll herum. Ich verstehe das nicht. Oder an den Kleider-Containern am Stadtbad. Was da alles dazugestellt wird. Da kann man nur noch den Kopf schütteln.

Wolfgang und Isolde Pfeffer aus Mühlhausen: Wir stellen immer wieder fest, dass die Gelben Säcke schon eine Woche vor Abholung vor der Tür stehen. Die sind dann aufgerissen und locken Getier an. In anderen Großstädten sind Müllwächter unterwegs, die den Müll überprüfen und saftige Strafen aussprechen. Es fängt doch bei der Erziehung an. Wenn schon im Elternhaus nicht darauf geachtet wird, braucht man sich nicht zu wundern.

Katharina Stähle aus Neugereut: Es wird zu wenig kontrolliert. Bei uns liegt oft tagelang Müll, der nicht abgeholt wird. Und wenn irgendwo was liegt, kommt natürlich mehr dazu. Die Erwachsenen machen es doch vor, wenn sie einfach alles fallenlassen. In der Jörg-Ratgeb-Schule müssen die Hausmeister den Müll der Schüler im Hof aufsammeln. Sollten die nicht im Unterricht für das Thema sensibilisiert werden? Wir brauchen keine Sintflut mehr, wir machen schon selbst alles kaputt. Ich gehe immer mit Netz und Korb auf den Wochenmarkt zum Einkaufen.