Quelle: Unbekannt

Anfang Januar wurde mit den Bauarbeiten des Fontänenbrunnens auf dem Marktplatz begonnen. Aufgrund der Minustemperaturen herrscht nun jedoch Stillstand.

Bad Cannstatt Anfang Januar startete der Bau des neuen Fontänenbrunnens, der am 27. April eingeweiht und in Betrieb genommen werden soll. Bei einer einzigen Unterbrechung wegen des Kübelesrennen machte das Projekt, das stolze 560 000 Euro kostet, gute Fortschritte. Zumal die Marktbeschicker auch ohne Murren ihre neuen Interimsstandorte akzeptierten. Doch seit Dienstag herrscht Stillstand unterm Zunftbaum. „Wegen der anhaltenden Minusgrade mussten wir die Arbeiten abbrechen“, sagt Bernd Sauer, beim Tiefbauamt für die städtischen Brunnen verantwortlich. Die Betonarbeiten – unter anderem für die Fundamente – waren nicht mehr möglich. Auch die Leitungen aus Kunststoff, die zwar Kälte vertragen, lassen sich aber so gut wie nicht verarbeiten – geschweige denn von den Trommeln abrollen.

„Dennoch, die Baufirma steht Gewehr bei Fuß, sobald die Minusgrade vorbei sind, wird natürlich zügig weiter gearbeitet“, so Bernd Sauer, der optimistisch ist, dass die geplante Fertigstellung vor Ostern und die Einweihung am 27. April gehalten werden können. Dann wird Bad Cannstatt seinen ersten betretbaren Brunnen besitzen. Doch der hat mit mehr als einer halben Million Euro auch seinen Preis. Als Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler seinem Gremium im Juni 2017 die Summe nannte, sah er in lauter sprachlose Gesichter. Kein Wunder, hatten sich doch die Baukosten für das knapp zehn mal zehn Meter große Fontänenfeld verdoppelt.

Doch die Planer hatten Themen wie Mineralwasservorkommen und Archäologie offenbar unterschätzt oder gar nicht auf dem Schirm, als sie Anfang 2016 das Projekt erstmals ausführlich im Bezirksbeirat präsentierten. Doch schon damals erschienen einigen Räten die Kosten von 230 000 Euro sehr üppig, zumal es auch kritische Stimmen seitens der Wochenmarkt-Beschicker gab. Denn der Brunnen sollte in der Nähe des Zunftbaumes gebaut werden, also dort, wo drei Mal pro Woche Verkaufsstände stehen. Doch auch der Tatsache geschuldet, dass sich auf der Brachfläche Marktplatz optisch endlich etwas tut, gab der Bezirksbeirat damals grünes Licht.

Die knapp zehn Quadratmeter große Fläche wird mit Granitplatten ausgestattet, die auch von einem Lastwagen mit einem Gewicht von bis zu zwölf Tonnen überquert werden kann, wenn das für den Wochenmarkt oder andere Veranstaltungen nötig sein sollte. Aus der Granitfläche heraus sollen sich dann neun Fontänen erheben. Zwischen 15 und 120 Zentimeter soll das Wasser hochschießen, über Rinnen wieder ablaufen und von einer Umwälzpumpe wieder nach oben bewegt werden. Gute Erfahrungen hat die Stadt mit einem ähnlichen Brunnen in Giebel auf dem Ezard-Reuter-Platz gemacht. Er wird laut Bernd Sauer sehr gut von den Bürgern angenommen. Was den jährlichen Unterhalt (Brunnensaison ist von Mai bis September) angeht, so liegen die Kosten laut Tiefbauamt zwischen 8000 und 10 000 Euro pro Jahr.