Im Gewann Zuckerberg gibt es immer wieder Felsabgänge. Foto: Archiv - Archiv

Im Gewann Zuckerberg gibt es bei dem wechselhaften Wetter immer wieder Felsabgänge. Das Gutachten zum Felssturz wird erst im Herbst erwartet.

Bad Cannstatt Mal ist es wochenlang sehr heiß, dann kommt wieder Starkregen mit viel Wind. Das wechselhafte Wetter wirkt sich auch auf die Situation in den Steillagen aus. Insbesondere im Gebiet Zuckerberg, wo vor zwei Jahren eine größere Menge Felsgestein plötzlich heruntergebrochen ist und zahlreiche Reben sowie eine komplette Weinbergmauer zugedeckt hat. Durch die vielen Wetterwechsel gibt es immer noch weitere Gesteinsabgänge, weiß Wengerter Karl-Heinz Bauer, einer der vom Felssturz betroffenen Landwirte. Gerade in diesen Tagen war er wieder am Weinberg und räumte herabgestürztes Gestein weg. „Es war etwa ein halber Kubikmeter“, schätzt der Wengerter. Teilweise seien die Felsbrocken so groß wie Fußbälle, berichtet er. Rebstöcke seien zum Glück dieses Mal nicht betroffen gewesen.

Die Stadt Stuttgart hat ja, wie berichtet, ein Gutachten zur Sicherheitsanalyse in den Weinbergen in Auftrag gegeben. Die Stadt selbst hat am Gewann Zuckerberg ebenfalls ein Grundstück. Außerdem sind die Weinberge in der Beobachtung durch das Umweltamt in Bezug auf die Biotopverbundplanung, die sich durch das Gelände oberhalb des Neckars zieht.

„Einen Termin zur Präsentation gibt es für das Gutachten zum Felssturz im Zuckerberg noch nicht“, sagt Wolfgang Maier vom Stadtplanungsamt der Stadt Stuttgart. Die Sitzungen des Ausschusses für Umwelt und Technik vor der Sommerpause seien alle mit Themen ausgelastet gewesen. „Außerdem konnte unser Gutachter die Unterlagen erst jetzt fertigstellen, so dass wir in dieser Woche die mit den anderen betroffenen Ämtern erforderlichen Abstimmungen vornehmen können. Erst auf Grundlage dieser Ergebnisse kann der Gutachter dann die Kosten ermitteln“, teilt Maier mit. Im Februar 2016 war es erstmals zu Abgängen von Felsgestein im Gewann Zuckerberg gekommen (wir berichteten). Eine Präsentation des Gutachtens war von der Stadt zuerst im Mai angekündigt worden. Für das Gutachten waren auch Drohnen im Einsatz. Seit zwei Jahren hoffen die Weingärtner auf eine Lösung.

In den Weinbergen am Zuckerberg beginnt die Lese aufgrund des heißen Wetters etwa 14 Tage früher, so Bauer,. In den ersten Septemberwochen oder bereits im August. Schon vom Mai her sei die Vegetation sehr früh dran. Der Dezember sei sehr warm und nass gewesen, ebenfalls der Januar. „Die Rebstöcke sammeln die Wärmewerte“, so Bauer. Nur im Februar sei es kalt gewesen, das habe die Pflanzen nicht mehr gestoppt. Auch der Vandalismus in den Weinbergen sei nach wie vor ein Problem, so Bauer.