Quelle: Unbekannt

„Die Stuttgarter Gelbe Karte ist gelebte Bürgerbeteiligung - jeden Tag aufs Neue.“

(uli) - Ideen, Anregungen, Beschwerden, Fragen oder Lob - wer der Stadtverwaltung etwas mitteilen möchte, kann dies in Stuttgart seit zwei Jahrzehnten über die Gelbe Karte tun. Seit ihrer Einführung wurden mehr als 65 000 Anliegen von der OB-Stabsstelle bearbeitet und beantwortet.

Eine Stolperfalle in der Marktstraße, illegal entsorgter Müll im Kurpark, eine schlechte Ampelschaltung am Wilhelmsplatz - wenn Bürger im Alltag auf solche Probleme stoßen, gibt es einen einfachen und schnellen Weg, dies an die Verwaltung zu melden: die Gelbe Karte, das Ideen- und Beschwerdemanagement der Landeshauptstadt Stuttgart. Am 1. November 1997 wurde sie eingeführt. Anfangs lautete der Name des Angebots einfach „Beschwerdemanagement“, nachdem die ersten Jahre zeigten, dass Bürger die Karten auch oft für Verbesserungsvorschläge und Hinweise verwendeten, wurde es 2002 in „Ideen- und Beschwerdemanagement“ umbenannt. Insgesamt sind in den vergangenen 20 Jahren gut 65 000 Eingaben bei der Stadtverwaltung eingegangen.

Für OB Fritz Kuhn ist die Gelbe Karte ein Erfolgsmodell: „Die Stuttgarter Gelbe Karte ist gelebte Bürgerbeteiligung, jeden Tag aufs Neue. Ein Angebot für Stuttgarter quer durch alle Altersgruppen. Viele Bürger haben in den vergangenen 20 Jahren mit ihren Eingaben die verschiedensten Punkte angesprochen und geholfen, die Arbeit der Verwaltung noch besser und die Stadt lebenswerter zu machen. Das freut mich und ist ein Zeichen, wie gut unser Ideen- und Beschwerdemanagement in der Bevölkerung verankert ist.“

Mit Gelben Karten können Bürger nicht nur Beschwerden, Kritik und Störungsmeldungen an die Stadtverwaltung weitergeben, sondern auch allgemeine Fragen stellen, Ideen einbringen oder einfach Lob oder Dank ausdrücken. Beispielhaft dafür steht der Fall einer 28-jährigen Studentin, der am Tag ihrer letzten Klausur der Schlüssel in den Abwasserschacht fiel. Was nun? Gut, dass da gerade der Mülllaster vorbeikam. Die Studentin schilderte den Männern ihr Missgeschick, die handelten schnell und angelten den Schlüssel aus dem Schacht. Studium gerettet. Um sich bei den „Engeln in Orange“ zu bedanken, schickte die junge Frau ein Lob an die Stadtverwaltung. Mittels einer Gelben Karte: „Es ist gut, eine städtische Einrichtung und ihre Mitarbeiter auch loben zu können.“

Die Zahl der Gelben Karten hat im Laufe der Zeit deutlich zugenommen. Wurden 1998, im ersten vollen Jahr der Gelben Karte, 672 Karten abgegeben, waren es 2016 insgesamt 8623. Das liegt einerseits daran, dass die Stadt die Gelbe Karte aktiv bewirbt, in Anzeigen, Plakaten oder auch beim Tag der offenen Tür im Rathaus. Zum anderen können Bürger heute auf vielen unterschiedlichen Kanälen Gelbe Karten abgeben. Zum Start 1997 gab es nur die Gelbe Karte als reale Karte aus Papier. Mit den Jahren kamen immer mehr Eingabewege dazu: Fax, E-Mail, Telefonanrufe, der Störungsmelder im Internet, die Stuttgart-App, das Bürgerbeteiligungsportal www.stuttgart-meine-stadt.de und das eGovernment-Portal www.service.stuttgart.de. Jeder kann sich so den Eingabeweg aussuchen, der ihm als der einfachste oder angemessenste Weg erscheint. Während viele ältere Bürger weiter auf die Papierkarte setzen, senden Jüngere oft Meldungen mit dem Smartphone. Dort lässt sich auch ein Bild anhängen, um etwa ganz konkret auf Müll im Park hinzuweisen. Möglichst einfach und formlos, also möglichst bürgerfreundlich soll das Angebot sein. Daher sind auch bei dem gern genutzten Störungsmelder einige besonders häufige Themen bereits als Schlagworte eingestellt, so etwa „Wilder Müll“, „Gehweg-Schäden“ oder „Ampel“.

Beim Gelbe-Karten-Team im Rathaus laufen die Ideen und Beschwerden der Bürger zusammen, ob nun auf Papier oder digital eingereicht. Es sammelt die Anliegen in einer Datenbank. Manche Karten kann das Team selbst beantworten, bei anderen leitet es die Anliegen an die zuständigen Ämter und Abteilungen weiter. Die Ämter und Betriebe, in deren Zuständigkeitsbereiche die meisten Karten fallen, sind direkt an die Datenbank angeschlossen und werden automatisch informiert, falls online neue Eingaben angekommen sind. Dies trifft beispielsweise auf den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart zu, genauso auf das Amt für öffentliche Ordnung, das Tiefbauamt oder das Garten-, Friedhofs- und Forstamt.

2017 wurden bis zum 30. November 8259 Gelbe Karten abgegeben, das entspricht etwa 750 pro Monat oder 172 pro Woche. Von den Karten enthielten 78 Prozent Kritik oder Störungsmeldungen, elf Prozent Ideen und Verbesserungsvorschläge, drei Prozent Lob. Acht Prozent stellten Fragen an die Verwaltung. Die wichtigste Themenbereiche waren „Straßen und Verkehr“, „Sauberkeit und Abfälle“, „Begrünung“ und „Ordnungswidrigkeiten“. Die komplette Statistik zu Anzahl und Themen der Gelben Karten können Bürger jederzeit auf der städtischen Internetseite einsehen.

www.stuttgart.de/gelbe-karte

Eingabewege für die gelbe karte

Auf diesen Eingabewegen können Bürgerinnen und Bürger Gelbe Karten an die Stadtverwaltung senden:

Persönliche Abgabe bei jeder städtischen Dienststelle oder der Infothek im Rathaus

Per Post an Landeshauptstadt Stuttgart, Gelbe Karten Team, 70161 Stuttgart

Per Fax an 216-91182

Per E-Mail an gelbe.karten@stuttgart.de

Telefonisch beim Beschwerde-Team (OB-Stabsstelle 216-91238) oder beim ServiceCenter der Stadt Stuttgart (115 und 216-0)

Unter www.stuttgart.de/gelbe-karte, dort findet sich auch der Störungsmelder

Über die Stuttgart App

Über das Bürgerbeteiligungsportal www.stuttgart-meine-stadt.de

Über das eGovernment-Portal www.service.stuttgart.de