Der Hinweis auf die Vereinigung mit Stuttgart bleibt sichtbar. Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Im September geht es los. Dann starten die Arbeiten für ein neues Hotel in der König-Karl-Straße 78. Bereits in einem Jahr soll der Komplex mit 103 Zimmern, betrieben von B & B Hotels, unmittelbar vor der Bahnunterführung die ersten Besucher empfangen.

Der Zeitplan ist straff, aber realisierbar. Denn das Gebäude geht nicht in die Tiefe. „Das ist in einem Jahr zu schaffen“, sagt Architekt Ernst Frey. Das Hotel weist 103 Zimmer auf, acht Familienzimmer, zwei barrierefrei erreichbare Familienzimmer, 25 Einzel- und 68 Doppelzimmer. Das Erdgeschoss werde großflächig verglast, um Offenheit und Kontakt zur König-Karl-Straße herzustellen. So könne das Hotel gut wahrgenommen und auch am Abend Kunden an den Barbetrieb gelockt werden, lautet die Philosophie dahinter. Es folgen sechs Obergeschosse, die die Grundrissordnung widerspiegeln. „Es gibt viele gleichartige Fenster mit maximalem Lärmschutz“, so Frey. Schließlich liege das Hotel an einer viel befahrenen Straße und an Bahngleisen. Was nicht vermutet wird: „Es bietet ab dem dritten Obergeschoss schöne Aussicht auf das Neckarumfeld.“ Hinter dem Haus befinden sich Stellplätze. Aber der Hotelbetreiber setzt auf den öffentlichen Personen-Nahverkehr. Stadtbahn-Halt und Bahnhof befinden sich in unmittelbarer Nähe.

Das ehemalige Bahn-Areal, auf dem zuvor eine Autovermietung tätig war, wurde im Sommer 2014 von Hans Klement und seinem Partner Wolf-Dieter Roetzer von Planquadrat erworben. Ein Jahr später wurde der Vertrag mit dem Hotelbetreiber B & B Hotels abgeschlossen. Mittlerweile ist das Grundstück weiterveräußert. Die Hotelkette, die 1990 in Frankreich ins Leben gerufen wurde, mittlerweile mehr als 250 Hotels in Frankreich, je 95 in Deutschland und in Italien, 20 in Spanien, fünf in Polen und je eines in Marokko und der Tschechischen Republik hat, fungiert nur noch als Betreiber. Zwei B & B Hotels gibt es bereits in Stuttgart, in der Siemensstraße am Pragsattel und in der Schockenriedstraße in Vaihingen. Die Projektentwickler Klement und Roetzer sind von der Hotelidee überzeugt. Nicht nur Großunternehmen wie Daimler und Mahle rechtfertigten das Vorhaben. „Der Neckarpark lockt jedes Jahr mit seinen vielen Veranstaltungen in den Hallen, auf dem Wasen und durch das Mercedes-Benz-Museum ein Millionenpublikum an“, so Klement. „Der Standort ist ideal.“ Die Architekten Klement und Roetzer haben mit dem Hotel in der Badstraße bereits ein derartiges Projekt erfolgreich umgesetzt.

Mit dem Gebäude in der König-Karl-Straße 78 wird die „Zahnlücke“ am Zugang zu Bad Cannstatt geschlossen und aufgewertet. Ursprünglich war eine begrünte Fassade vorgesehen, davon wurde jedoch wieder Abstand genommen. Beim Bau des Hotels wird auch sichergestellt, dass an der Bahnmauer unmittelbar vor dem Durchgang der Hinweis auf die Vereinigung der Städte Cannstatt und Stuttgart 1905 und das Stadtwappen sichtbar bleiben. Auf der gegenüberliegenden Bahnmauer befindet sich der Hinweis auf die römische Vergangenheit von Cannstatt. „Cannstatt - civitas romanorum“ steht da. Soll heißen: Schon die Römer waren in Cannstatt. Auf der Altenburg wurde ein Kastell gebaut.